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Gleich vorweg, hier handelt es sich um eine Einhausung zum Terrassenausgang. Also baupyhsikalisch schon eine heikle Konstruktion, warum ? Weil ein Gutteil der feucht-warmen Raumluft thermisch nach oben drängt. Also zur in dem Fall oben liegenden Terrassentüre, hier wirkt der Kamineffekt. Demnach sollte eine derartige Einhausung besonders gut gedämmt sein, andernfalls es schnell zu Tauwasseranfall und den damit einhergehenden Folgeschäden kommen kann.

Hierzu wirkt in Österreich die ÖNORM B8110-2 „Wärmeschutz im Hochbau Teil 2: Wasserdampfdiffusion und Kondensationsschutz“. Es geht schon in den Vorbemerkungen los: „Bauliche Folgeschäden durch übermäßige Waserdampfkondensation …und erhebliche bauphysikalische Mängel infolge Wasserdampfdiffusion an der Oberfläche von Bauteilen mit der dadurch geförderten Schimmelpilzbildung sind in der Alltagspraxis gut bekannt. Zur Vermeidung der damit verbundenen Funktionsminderung … gibt diese ÖNORM –> Planungsgrundlagen für den Entwurf von Baukonstruktionen ohne Wasserdampfkondensation an der Innenwandoberfläche… –>Grundlagen zur Durchführung der rechnerischen Nachweise über die Gebrauchstauglichkeit von Baukonstruktionen im Hinblick auf die Wasserdampfdiffiusion und -kondensation …. –>Hinweise für die Vermeidung schädlicher, weil zu feuchter Innenluftbedingungen…“

Im gegenständlichen Fall wurde die Einhausung mit einer Alu-Glaskonstruktion hergestellt, also nicht besonders gut gedämmt. Und eine Wohnraumlüftung zur Regulierung der Raumluftfeuchte gibt es auch nicht. Da darf ich wieder mal die Mieterin informieren dass bei 0°C-Aussentemperatur und 20°C-Innentemperatur die relative Luftfeuchtigkeit nicht mehr als 55° betragen sollte. Dazu muss mehrmals täglich gelüftet werden. Ob die Bewohner berufstätig sind oder nicht interessiert die Norm leider nicht. In dem Fall wurde der Mieterin schon ihr Aquarium zur Entsorgung empfohlen. Traurige Bauwelt, ich warte darauf dass endlich eine Richtlinie oder ein Gesetz zum verpflichtenden Einbau von Wohnraumlüftungen (mit Wärmerückgewinnung) erscheint. Es würde den Bauträgern, Hausverwaltern und schlussendlich auch mir viel, Arbeit ersparen. Und vor allem, das Raumklima in den Wohnungen würde besser, ich hätte Freude daran nicht mehr an Familien mit ewigem Schimmelpilzbefall verdienen zu müssen. Gerne verzichte ich auf den Umsatz, zu viel negative Energie, den gesamten Winter lang… (In vielen Fällen sind aber aufgrund der fehlenden Wohnraumlüftungen tatsächlich die Bewohner „schuld“ am Schimmelbefall – die Fenster sind dicht, lüften kann nur der Bewohner selbst, und richtig Heizen!)

Naja, die Fugen in der schlecht eingestellten Türe führen wenigstens zu einem permanenten Luftwechsel, nur leider unkontrolliert, und damit mit immensen Energieverlusten. Und es kommt zu einem Tauwasseranfall im Winter, einhergehend mit einem Zufrieren der Türe, wer dann die Türe aufreisst riskiert die verbleibenden Dichtungen… Der Architekt wäre gut beraten gewesen entweder eine gut gedämmte Aufhausung mit weniger Glasflächen, oder eine thermisch hochwertiger Glaskonstruktion vorzusehen. Glasscheiben gibt es ja schon mit UG-Werten von 0,5W/m2K, damit ist der Abstand zu thermisch guten Wänden nicht mehr so groß….