GEPRÜFTE BAUSTELLEN IM JAHR
     

Der Zeitgeist hat die Ökologie zum Modewort erhoben.

Alles ist ökologisch bewertbar – der „Grüne“ Megatrend hat überallhin Einzug gehalten, alles muss und soll „Bio“ sein. Erst die Zusammenarbeit verschiedener Zweige von Naturwissenschaft und Technik – der sogenannte interdisziplinäre Ansatz – ermöglicht eine seriöse Bewertung ökologischer und für die Gesundheit maßgeblicher Aspekte.

Die griechischen Herkunft des Wortes Ökologie [oikos = Haus] deutet bereits an, wie sehr die Themenkreise Ökologie und Wohnen miteinander verwandt sind . Das Thema Bauökologie ist somit schon von ihrem Ursprung her ein wichtiges Teilgebiet der Ökologie

Bereits die einfachste Form einer fixen Behausung, übt durch das Bauwerk an sich (Material, Bearbeitung, Transportwege, etc.) und durch seine Bewohnung (Beheizung, Abfälle, Wasserverbrauch) Einfluss auf die Umgebung aus.
Auf gleiche Weise kommt es zu Auswirkungen jedes einzelnen Bauwerkes auf seine Nachbarbehausungen. Durch die Unzahl an Wechselwirkungen ergibt sich auf dem Weg zur Ansiedlung ein vom Grundsatz her neuer Gesamtzustand. Für diesen Entwicklungsprozess wird ein exaktes Beschreiben sowie ein schlüssiges Vorhersagen von Zeit und Ort zu erwartender Folge ein in zunehmendem Maße unmögliches Unterfangen.

Was beim Einzelnen noch nicht ins Gewicht fällt, kann in Summe zur Verwüstung ganzer Landstriche, zur Vergiftung von Grundwasser oder zur globalen Klimaverän-derung führen.

Das genaue Wann und Wo bleibt dabei unbeantwortet.

Das Grundprinzip der Ein- und Auswirkung oder moderner ausgedrückt des In- und Outputs, hat sich im Laufe der 80.000 jährigen Entwicklung des Bauens nicht geändert. Wissenschaftlich gesehen handelt es sich bei einer Behausung um ein offenes System, das durch Materie- und Energieaustausch mit seiner Umgebung charakterisiert ist. Es fließen Energie und Materie in einer hochwertigen Form ein, werden verbraucht, und dabei in eine minderwertigere Form umgewandelt. Am Ende der Kette, findet sich Sondermüll, verschmutztes Abwasser und ungenützte Abwärme wieder.

Das Heilmittel dafür heißt Recycling gemeinsam mit intelligenter Nutzung von Energie. Problemstoffe im Wohnbereich gibt es hauptsächlich seit der Mitte des letzten Jahrhunderts. Sie existieren mehr oder weniger unbemerkt knapp unter einer akut gesundheitsschädlichen Schwelle im Wohnumfeld und/oder ticken als Zeitbombe für die Nachwelt.

Damals in den Fünfzigern war der Fußbodenbelag rasch und billig verlegt oder das Möbelstück vielleicht ein Verkaufsschlager. Aber an Information über gefährliche Inhaltsstoffe mangelte es nicht nur beim Konsumenten sondern auch beim Erzeuger. Über umweltschädigende Begleitstoffe im Laufe der Herstellungsphasen sowie über Risiken bei der Entsorgung wurde kaum ernsthaft nachgedacht. Gleichzeitig mit der Einsicht reifen nun auch die notwendigen Technologien zur Bewältigung der mittlerweile globalen Probleme heran.

Aus der Besiedelung einer Höhle, aus der Errichtung eines Zeltes wurden Bauten, zuerst aus Holz und Stein, bald aus gebrannter Erde und Beton. Bewohner ganzer ehemaliger Landstriche leben nun in einer einzigen Stadt, die Menschheit ist im Begriffe sich alle 35 Jahre zu verdoppeln. Bau- und Raumplanung, Sanierung und sanfte Modernisierung sind demnach wichtiger denn je. Individualisierung, Abgrenzung und Schutz haben einen neuen Stellenwert bekommen.

Bildschirmfoto 2014-07-17 um 15.50.21Wohnqualität bedeutet uns etwas und reicht vom ätherisch geölten Vollholzregal bis hin zum wasserdurchlässig befestigten Autoabstellplatz. Ein lichtdurchflutetes und nach Feng Shui Konzepten gestaltetes Wohnumfeld soll uns optimale Erholung vom Arbeitsstress ermöglichen. Begrünte Innenhöfe, Wintergärten und Zimmerpflanzen zeigen unsere Sehnsucht nach einer Alternative zur gestressten Welt der Rundum-Verfügbarkeit.
Man besinnt sich der erneuerbaren Energien anstatt Fossiles aufzubrauchen und leistet so gleichzeitig seinen Beitrag zur Erreichung der jeweils neu festgelegten Klimaziele. Zur Erreichung der gemeinsamen Vorgaben ist es notwendig, auf Wärmeschutz und Abwärmenutzung besonderen Wert zu legen.

Entscheidend ist es also, die erwähnten In- und Outputs so niedrig als möglich und gleichzeitig im Kreislauf zu halten. So darf Regenwasser nicht mehr sinnlos in die Kanäle entlassen werden. Auch Fäkalien können in Pflanzenkläranlagen gereinigt oder zu Kompost verwandelt werden.
Im Bau- und Sanierungsbereich strebt man die Rückführung in den großen Kreislauf durch Verwendung nachwachsender Rohstoffe oder durch wiederverwertbares Bau an.

Bewährtes bekommt dabei seinen verdienten Stellenwert zurück und/oder taucht in neuem Kontext, verbunden mit innovativer Technik wieder auf. Der Einzug der Ökologie in die städtische Kultur und in alle Sparten des Marketings ist zu recht nicht mehr aufzuhalten.

Als Werbegag ist Ökologie jedoch zu schade!

Autor: Mag. Paul Peikert, GF Ecowork Peikert und Strauss GmbH
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