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Diese Fehler sollte man bei der Baufinanzierung vermeiden

Ein eigenes Haus zu besitzen, ist für viele Menschen ein großer Traum. Dabei kann es jedoch passieren, dass man durch vorschnelles Handeln Fehler macht, die Bauherren teuer zu stehen kommen. Bevor Sie die Baufinanzierung in die Wege leiten, sollten Sie sich deswegen gut über Ihre individuellen Möglichkeiten informieren.

Hier erfahren Sie, welche Fehler Sie unbedingt vermeiden sollten, damit die Baufinanzierung zum Erfolg wird:

Eigenkapital reicht nicht aus

Besonders, wenn nicht viel Eigenkapital zur Verfügung steht, verlangen Banken hohe Zinsaufschläge. Kommt es nun dazu, dass die Immobilie bereits nach kurzer Zeit wieder verkauft werden muss, besteht das Risiko, dass der Erlös nicht zur Schuldentilgung ausreicht – demzufolge bezahlen Sie weiter für ein Haus, welches sich nicht mehr in Ihrem Besitz befindet. Besser ist es, zur Hausfinanzierung bereits einen hohen Teil an Eigenkapital beisteuern zu können. Dann lässt sich ein Kredit einfach beantragen und schnell erhalten.

> Finanzierungsplan weist Lücken auf

Bei der Erstellung des eigenen Finanzierungsplans vergessen viele Bauherren das Einrechnen von Zusatzkosten. Je nach Bundesland betragen die Grunderwerbskosten etwa 3,5 bis 6,5 Prozent des Kaufpreises. Hinzu kommen Notar- und Grundbuchkosten in Höhe von 1,5 bis 2 Prozent des Kaufpreises und eventuell der Preis für den Makler.

> Finanzielle Belastbarkeit

Oft wird angenommen, dass nach dem Kauf des Eigenheims durch den Wegfall der Miete weniger Kosten anfallen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die normalen Lebenshaltungskosten dennoch zu tragen sind. Um die Kredit- und Bewirtschaftungskosten finanzieren zu können, sollte man sich bereits im Vorfeld die zur Verfügung stehende Summe ausrechnen, um später böse Überraschungen zu vermeiden.

> Nachfinanzierung nicht bedacht

Für gewöhnlich kommen zum Kaufpreis der Immobilie noch weitere Kosten, bedingt durch die Erschließung des Baugrundstücks, das Einrichten der Baustelle sowie für Bodengutachten und Hausanschlüsse, hinzu. Diese und andere Extra-Kosten sind oft nicht im Finanzierungsplan enthalten und können für Probleme sorgen, wenn ein aufgenommener Kredit nicht hoch genug ist.

> Zu niedrige Tilgung

Eine Tilgung von 1 Prozent mag verlockend erscheinen, da die monatliche Belastung verringert wird. Meist verleitet dies aber zu einem höheren Kredit. Besser ist es, eine Tilgung von mindestens 2 oder 3 Prozent zu vereinbaren. Andernfalls kann es spätestens bei der Anschlussfinanzierung zu erheblichen Schulden kommen, da das Leihen von Geld mit der Zeit teurer wird.

> Kreditvergleich hat nicht stattgefunden

Es ist ratsam, mehrere infrage kommende Kreditangebote miteinander zu vergleichen. Bereits dann, wenn zwei Zinssätze um einen Prozentpunkt auseinander liegen, kann sich das gravierend auf die dafür aufzubringenden Einzahlungen auswirken. Es empfiehlt sich also, vor der Wahl eines Kredits Vergleiche anzustellen, etwa in Form einer Vergleichstabelle.

> Kredit ist nicht flexibel

Lebensumstände können sich ändern – deswegen sollte auch Ihr Kredit in verschiedenen Fällen angepasst werden. Besonders günstige Kreditangebote beinhalten jedoch oft fixe Raten. Demzufolge ist es nicht möglich, sie zu verändern. Bei der Wahl eines passenden Kredits sollten Sie darauf achten, dass es sich um Bedingungen handelt, die jederzeit verändert werden können.

> Kombimodelle

Kredite, durch die Sie einen Bausparvertrag oder eine Lebensversicherung finanzieren, sind nicht zu empfehlen. Besser sparen lässt es sich, wenn Sie Ihr Darlehen zurückzahlen, denn die Sparzinsen sind stets geringer als die Kreditzinsen.

> Was kann ich noch tun, um Fehler zu vermeiden?

Achten Sie auf die oben stehenden Punkte, sind Sie oft schon auf der sicheren Seite. Trotzdem können Sie noch weitere Aspekte beachten, um kein Risiko bei der Finanzierung Ihrer Traumimmobilie einzugehen.

 

  • Sondertilgung vereinbaren: Das Vereinbaren von Sondertilgungen sorgt dafür, dass Sie einen Kredit schnell wieder loswerden, wenn sich Ihre Lebensumstände oder das Einkommen positiv verändern. Viele Kreditinstitutionen bieten heute Sondertilgungen von standardmäßig 5 Prozent an. Darüber hinaus sind Tilgungsänderungen von 1 bis 5 Prozent möglich.

 

  • Vermeidung von Steuersparmodellen: Eine Strategie, bei der man als Steuerzahler sein Kapital so investiert, dass sich eine möglichst geringe Steuerlast daraus ergibt, wird als Steuersparmodell bezeichnet. Manche Bauherren entschließen sich dazu, ihre Immobilie später weiterzuvermieten und so als Kapitalanlage zu nutzen. Ein Steuersparmodell birgt jedoch einige Risiken, da vorausgesagte mögliche Mieteinnahmen oftmals unrealistisch sind. Vorteilhafter ist es, in der eigenen Immobilie auch selbst zu wohnen und dabei von den Vorteilen als Eigentümer zu profitieren.

 

  • Förderung beantragen: Eine Förderung kann günstige Darlehen und Tilgungszuschüsse beinhalten. In den meisten Fällen profitieren davon Familien mit Kindern. Auch, wenn es sich um besonders energieeffiziente Gebäude handelt, kann das Recht auf eine Förderung bestehen.

 

  • Bereitstellungszinsen rechtzeitig einplanen: Je nach Baufortschritt der Immobilie, verändert sich die Finanzierungssumme, denn sie wird in Etappen abgerufen. Die Banken berechnen dafür Bereitstellungszinsen, zusätzlich zu den normal anfallenden Zinsen. Je nach Bank werden sie zu unterschiedlichen Zeitpunkten fällig, wobei sie abhängig vom vereinbarten Zins für den Kredit sind. Oft entsprechen die Zinsen 3 Prozent im Jahr und 0,25 Prozent pro Monat.

Fazit

Die meisten Fehler in Zusammenhang mit der Baufinanzierung entstehen durch eine lückenhafte Planung und fehlerhafte Aufstellung der Kosten. Um dies zu vermeiden, sollten Sie rechtzeitig einen Finanzierungsplan entwerfen und alle oben genannten möglichen Fehler so gut es geht ausschließen. Wenn Sie bei der Finanzierung Ihrer Immobilie kein unnötiges Risiko eingehen, steht einer wunderschönen Zeit im Traumhaus nichts im Wege.

 

 

(Veröffentlicht am 23.09.2022)