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Kostengünstigen Strom aus eigener PV-Anlage zu gewinnen, ist Ziel vieler Hausbesitzer. Angebote für Komplettpakete oder zur eigenen Montage verlocken zur sofortigen Installation. Doch was, wenn die erwartete Stromernte gering ausfällt, weil die Bedingungen nicht ideal sind? Um Fehlinvestitionen zu vermeiden, sollte im Vorfeld geprüft werden, ob sich die Investition lohnt.

Wichtig: Eigene Recherche zur geplanten PV-Anlage

Installationsfirmen neigen naturgemäß zur positiven Motivation hinsichtlich des Erwerbs von PV-Anlagen – was durchaus berechtigt ist. Man sollte jedoch im Vorfeld selbst herausfinden, ob sich die Investition wirklich rechnet. Photovoltaik-Rechner geben zuverlässige Auskunft darüber, was unter dem Strich herauskommt. Dazu ist lediglich die Eingabe einiger Daten zum Dach, dem Strombedarf und der Lage des Hauses notwendig. Das Ergebnis ist innerhalb kurzer Zeit verfügbar und hilft bei der Entscheidung für oder gegen eine PV-Anlage.

Photovoltaik – auf die Feinheiten kommt es an

Wer sich schließlich für eine PV-Anlage auf seinem Dach entschieden hat, wird glücklich sein, wenn der erste grüne Strom fließt. Der Weg bis dahin ist nicht immer einfach. Bauliche Probleme oder die Finanzierung der Anlage können den ersten Tag der eigenen Stromgewinnung hinauszögern. Jedoch ist mit der Inbetriebnahme der Anlage noch nicht alles ausgestanden: Jetzt kommt die Phase der Erprobung. Wie sollte man reagieren, wenn der Strom nicht so fließt, wie vorausberechnet?

Zu wenig Strom – nur eine Sache der Einstellung?

Wie überall können Fehler bei der Planung passieren. Die Neigung der Module, deren Ost-West-Ausrichtung oder einfach eine zu kleine Fläche können zu einer minderen Stromausbeute führen. Hier sollten von den Fachleuten die entsprechenden Korrekturen vorgenommen werden. Es gibt jedoch Probleme, die auf eine Verschattung zurückzuführen sind. Diese können durch hohe Bäume, Bauwerke oder so banale Dinge wie Laubablagerungen auf den Modulen zurückzuführen sein. Neben der Minderausbeute besteht noch eine weitere Gefahr.

Mismatching-Verluste und Hotspots

Eine PV-Anlage besteht aus mehreren Einzelfeldern, die meist in Reihe geschaltet sind und gemeinsam Strom erzeugen. Fällt jedoch eines der Module aufgrund teilweiser Verschattung aus, werden alle anderen Solarfelder dadurch gebremst. Der Stromfluss im betroffenen Feld verlangsamt sich, das Modul fungiert jetzt als Widerstand. Die voran liegenden Module produzieren weiter Strom. An der Engstelle entsteht in der Folge ein Hotspot – die Zelle wird heiß und dadurch zerstört. Hier gibt es zwei Möglichkeiten der Abhilfe.

Technische Anwendungen

Die Module moderner PV-Anlagen verfügen über eine Überbrückungsschaltung. Bypass-Dioden leiten hier den Strom über die ausgefallene Zelle weiter zur nächsten – es gibt kaum Leistungsabfall und das überschattete Modul erhitzt sich nicht. Alternativ kann ein Leistungsoptimierer helfen, Überhitzungen zu vermeiden und die Stromernte zu optimieren. Diese kastenförmigen Geräte sind zusätzliche elektronische Bauteile, welche den lokalen Stromfluss – besonders bei älteren oder nicht homogenen Anlagen – verbessern. Allerdings lohnt sich diese Investition nur, wenn die einzelnen Module generell unterschiedlicher Sonnenintensität ausgesetzt sind, durch den Schattenwurf von Gebäuden zu verschiedenen Tageszeiten etwa.

Mechanische Abhilfe

Manche Minderung der Stromausbeute geht auf das Vorhandensein hoher Bäume zurück. Auch deren Laub kann die PV-Anlage beeinträchtigen. Hier sollte eine Lösung gefunden werden, die Schatten-werfenden Bäume umweltgerecht zu beschneiden. Eine regelmäßige Sichtkontrolle der Solarfläche verhindert weiter, dass sich unbemerkt Fremdkörper auf den Oberflächen auflagern.

 

 

(Bildquelle: torstensimon auf Pixabay )

(Veröffentlicht am 14.09.2023)