GEPRÜFTE BAUSTELLEN IM JAHR
     

Genau hinsehen, was tatsächlich gebaut wird!

Jedem privaten Bauherrn kann nur dringend empfohlen werden, sich durch unabhängigen Bau-Sachverstand beraten zu lassen. Die Betonung liegt aber auf objektiv und unabhängig. Auch wenn diese Service-Leistung in der Regel nicht kostenfrei ist, sollte diese nützliche Investition im Bau-Budget immer eingeplant werden. Ein ideales Hilfsmittel „unfallfrei“ durch den Bauablauf zu kommen, ist darüber hinaus das gute alte Bautagebuch, insbesondere dann, wenn es darum geht, im Nachhinein getroffene Absprachen belegen bzw. vor Gericht beweisen zu können.

Regelmäßige Kontrollgänge auf der Baustelle sind für jeden Bauherrn „absolute Pflicht“, bevor etwas kaschiert wird.

Hierbei kann es von Vorteil sein, wenn diese gemeinsam mit dem Bauleiter oder mit dem eigenen Architekten/Baubetreuer arrangiert werden. Deshalb sollte bereits im Vertrag festgeschrieben sein, dass einmal pro Woche ein Kontrollrundgang stattfindet. Eine regelmäßige Inspektion durch persönliche Präsenz auf der Baustelle muss das Motto während der Bauphase lauten.

Ganz besonders wichtig ist die Anwesenheit des Bauherrn bei so genannten „Gefahren“ geneigten Arbeiten!, wozu in jedem Fall die Bauwerksabdichtung gehört.

Folgende Kontrollzeiträume sollten verstärkt im Focus der Betrachtung stehen, um wichtige Bauabschnitte im Auge zu behalten: vor der Verfüllung der Baugrube:

  • Bodenplatte: Überprüfung der Betondicke!
  • Wärmedämmung und der Verdichtung (Betongüte nachweisen lassen)!
  • Bauwerksabdichtung, Perimeterdämmung!
  • Entwässerung! 
  • bei Rohbaufertigstellung!
  • Mauerwerk: Beschädigungen kontrollieren, Fugendicke nachmessen (Wärmebrücken!) Mauerverband prüfen, Deckenauflage kontrollieren, Ringanker kontrollieren!
  • Check der Rohbau-Maße! 
  • Dachstuhl!
  • Holzqualität: Einbaufeuchte des Holzes nachweisen lassen; Vorsicht: Holzschädlinge!
  • Dacheindeckung!
  • Befestigung der Dachsteine überprüfen!
  • Gefälle kontrollieren!
  • bei Einbau der Fenster! 
  • vor dem Innenputz, korrekter Sitz der Fensterzarge (luftdicht), Fenster richtig herum eingebaut – „Schwachpunkt: Rollladenkästen“ – Wärmedämmglas kontrollieren!
  • bei Fertigstellung der Rohrinstallation !
  • Dichtigkeitsprüfung, Vorsicht: Kontergefälle (Freispiegelleitungen)! 
  • vor Beginn der Malerarbeiten: Überprüfung aller Wandflächen auf etwaige Beschädigungen; Ist der Untergrund richtig vorbereitet?
  • nach Fertigstellung der Außenanlagen!
  • Kontrolle der Grenzlinie zum Nachbargrundstück! Ist das Gefälle ausreichend, damit das Wasser weg vom Gebäude führt?
  • Endabnahme!
  • Mängelliste, Vorbehalte, Abnahmeprotokoll, komplette Dokumentation!
  • Darüber hinaus ist dringend zu empfehlen, die Fortschritte der Baustelle fotografisch zu dokumentieren.

Da heutzutage jeder eine Digitalkamera sein Eigen nennt, sollte eine Foto- Dokumentation ein Muss sein. Insbesondere dann, wenn Mängel festgestellt werden, ist es für eine spätere Beweisführung unabdingbar, wenn von diesen strittigen Bereichen Detailansichten gemacht worden sind. Dipl.-Ing. (FH) Uwe Morchutt beschreibt in diesem Artikel genau auf welche Punkte am Bau mit durchführenden Baufirmen sowie Planern zu beachten sind.

  • Es handelt sich um fachliche Beschreibungen und Hinweise zu Bauabschnitten wie Planung und seine Fehler, warum der Baugrund zu prüfen ist, dem Wärmeschutz: Leider entpuppt sich die Energiebilanz des Öfteren als Mogelpackung!

Der Pfusch hat quasi das ganze Jahr Hochkonjunktur! Viel zu oft erhält der Bauinteressent den Energiebedarfsausweis nicht einmal vor Vertragsabschluss und nur ganz selten nach Unterschrift des Vertrages, so dass eine unabhängige und zeitnahe Prüfung erschwert wird.

Beachte: Die Qualität des Wärmeschutzes sollte so gut wie nur irgendwie machbar (bezahlbar) geplant und realisiert werden, denn die  EnEV gibt ja quasi nur Mindeststandards vor! Wer an dieser Stelle spart, ärgert sich wenige Jahre später über die eigenen Versäumnisse!

Dipl.-Ing. (FH) Uwe Morchutt erläutert die Materie des Mauerwerks, dem kritischen Sockelbereich, dass streben nach maximaler Luftdichtheit sowie Schwachstellen beim Hausbau. Jeder private Bauherr baut im Leben nur einmal ein Haus. Die Kontrolle des Bauablaufes ist nicht nur deshalb eine unabdingbare Pflicht für jeden Häuslebauer. Nur wer genau hinsieht, was tatsächlich gebaut wird (Soll-Zustand = Ist-Zustand), kann am Ende der Baumaßnahme auch gelassen in die Abnahme-Prozedur gehen! Uwe Morchutt Dipl.-Ing. (FH) – Buchautor + unabhängiger Sachverständiger im Bereich Feuchteschutz

Vertrauen ist gut – Planungspaket – Hausbau von Dipl.-Ing. (FH) Uwe Morchutt

Quelle: TÜF - Süddeutschland: Pfusch am Bau
Quelle: TÜF - Süddeutschland: Pfusch am Bau