Auf dem Campus der Bauhaus-Universität Weimar entsteht der Experimentalbau „green:house“!
Im Beisein der Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht ist am Dienstag, 19. Juli 2011, der Experimentalbau „green:house“ erstmals der allgemeinen Öffentlichkeit vorgestellt worden.
Das dreistöckige Gebäude mit 500 Quadratmetern Nutzfläche wird derzeit auf dem südlichen Areal der Bauhaus-Universität Weimar errichtet und verwendet in dieser Form weltweit erstmalig den neuen Baustoff Holzbeton.
Entwickelt wurde das green:house von Prof. Walter Stamm-Teske, Professor für Entwerfen und Wohnungsbau an der Fakultät Architektur, der den Bau mit über 20 Industriepartnern, Firmen und Fachplanern seit Herbst 2010 realisiert. Allen Beteiligten dient das experimentelle Gehäuse als Versuchsraum neuer Produkte, Bauteildetails, Standards und Kombinationen von üblicherweise im Bauprozess streng getrennter Gewerke. Ab dem Wintersemester 2011/12 testet die Fakultät Architektur den Bau unter Praxisbedingungen als Arbeits- und Wohnraum für Studierende.
Materialmuster des Holzbetons;Bildquelle: Bauhaus-Universität Weimar, Foto: Tobias Haag |
Der verwendete Baustoff Holzbeton besteht ausschließlich aus Holzhäckseln sowie dem Bindemittel Zement und ist ein Produkt der Helika GmbH, Reutlingen. In Kombination mit der aus dem Fertighausbau bekannten Holzrahmenbauweise ergeben sich hervorragende bauphysikalische Eigenschaften, die mit Massivbaukonstruktionen konkurrenzfähig sind. Die acht Zentimeter starken, 1,25 mal 1,25 Meter großen Bauplatten aus Holzbeton wurden auf einer gedämmten Holzrahmenkonstruktion zusammengefügt. Dieser Wandaufbau bietet ausgesprochen günstige thermische und akustische Eigenschaften.
Die Eingangsfassade des Holzbetonhauses green:house;Bildquelle: Bauhaus-Universität Weimar, Foto: Tobias Haag |
Auch hinsichtlich des Produktionsprozesses sowie Ministerpräsidentin Lieberknecht würdigte den Experimentalbau als beeindruckendes Projekt. Es sei ein hervorragendes Praxisbeispiel für Energieeffizienz sowie für eine gelungene Zusammenarbeit von Industrie und Forschung. Und das alles in bester Tradition des Bauhauses und in enger Verbindung mit ganz konkretem Handwerk. Das Projekt ist ein Baustein der Energietour der Ministerpräsidentin durch Thüringen. —Auch für die Architektenausbildung an der Bauhaus-Universität Weimar spielt das green:house eine wichtige Rolle. Insgesamt haben über 50 Bachelor- und Masterstudierende der Fakultät Architektur an der Planung und Umsetzung des Experimentalhauses mitgewirkt. Neben der aktiven Beteiligung an dem konkreten Planungs- und Ausführungsprozess wurde das Projekt über zahlreiche Lehrveranstaltungen und Baubesichtigungen von Studierenden begeleitet. Für Fragen zum green:house steht Ihnen Prof. Walter Stamm-Teske, Professor für Entwerfen und Wohnungsbau, gern zur Verfügung.
Ein Raum im Erdgeschoss des green:house;Bildquelle: Bauhaus-Universität Weimar, Foto: Tobias Haag |
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