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„Saubere Lüftung – VDI 6022“ Als Laie oder „normaler“ Techniker ist es schon manchmal schwer mit Begriffen und Werten aus den Normen klar zu kommen bzw. sich eine Meinung zur Gültigkeit zu bilden. Die VDI 6022 regelt die „Hygienische Anforderungen an Raumlufttechnische Anlagen“, also an (fast) alle Lüftungsanlagen. An zwei Beispielen möchte ich die Problematik aufzeigen: Wohnungslüftung und Schullüftung. Auszug aus der VDI 6022 Tabell1.4 1 So, das Teufelchen in mir stellt sich gerade die Wohnung lt. RAL 3 vor, in der vor einem Tag eine Knoblauchpizza gebacken wurde bzw. den klassischen Schulgeruch, den jeder in der Nase hat, der dann aber als „neu eintretende Person“ akzeptiert werden muss. Man muss den Autoren der VDI 6022 zugutehalten, dass sie den Dreifachspagat zwischen energiesparender Mindestluftmenge, Lufthygiene und einfacher Klassifizierbarkeit versucht haben. Also doch RAL 2! Halt, schreit der Verwalter der Haushaltskasse und warnt vor den Kosten. Also auf zur nächsten Tabelle. In Tabelle Blatt 3 werden Grenzwerte festgelegt für die Schadstoffe: Lösemittel TVOC: Schädliche Ausdünstungen, vor allem aus Teppichen etc. Formaldehyd: Schädlicher Stoff aus Pressspanplatten und Holz Kohlenmonoxid: Giftstoff aus der Verbrennung und Atmung Radon: Radioaktiver Stoff, vor allem in Kellern von bestimmten Gegenden Feinstaub: Staub aus Autoabgasen und Fabriken: Negative Luftionen: Äh ???? Negative Luftionen und woher kommen sie? Ich denke, auch hier haben die Autoren versucht wieder einen Spagat zu schaffen, um mehrere Dinge unter einen Hut zu bringen. Mehr zum Thema Ionen-> Hier Einerseits verhalten sich negative Luftionen umgekehrt wie die relative Luftfeuchtigkeit. Bei RAL 2 < 1501 Ionen/ cm³, RAL 3 < 500 Ionen/cm³ würde dies aber lt. Literatur 2 bedeuten, je höher die Anforderung desto trockener soll die Raumluft sein. Lt. einer Dissertation an der Salzburger Universität2 ist die Konzentration der negativen Luftionen, neben der allgemeinen Wetterlage und der Tageszeit, in Räumen bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 20 % bis 40 % am höchsten. Nun werden negative Ionen auch von Zigarettenrauch und Zentralheizungsluft verursacht, also doch her mit dem niedrigen Wert. Dies würde für niedrige Grenzwerte sprechen. Lieber Praktiker: Viel Spaß bei der Umsetzung der Norm. Vielleicht wollen die Normautoren nur Luftbefeuchter vermeiden, da diese häufig für Verkeimungen der Luft verantwortlich sind. Was bedeutet…

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Die Verdächtigen… Fast jeder kennt das Phänomen, dass er vor einer Fensterfront sitzt und das Gefühl hat es zieht. Der Blick zum Fenster offenbart, dass es geschlossen ist. Ein weiterer geschulter Blick zeigt, dass das  Fenstermodell neueren Datums ist. Also wird der Feuerzeugtest gemacht und siehe da, direkt beim Fenster flackert die Flamme nicht, aber in 20 –30 cm Entfernung fängt die Flamme an, sich nach unten zu verbiegen. Nächster Verdächtiger die Lüftungsanlage! Aber halt, im Raum gibt es ja gar keine Lüftungsanlage und die Türen sind zu. So oder so ähnlich hat sich so manche Situation besonders in Bädern, Gasthäusern oder Hotels abgespielt. Woran liegt das? Ausschlaggebend sind mehrere Faktoren. Zum einen die Innentemperatur der Scheibe. Selbst moderne Gläser weisen eine Untertemperatur von 3 bis 4 K (=°C) gegenüber der Raumtemperatur auf. Weiters ist auch die Breite und in geringerem Maße die Höhe ein Einflussfaktor. Eine Fensterbreite von 3 Meter kann bei der oben genannten Untertemperatur bereits einen kalten Fallluftstrom von bis 60 m³/h auslösen (zum Vergleich WC-Abluftventilatoren arbeiten mit einem Volumenstrom von 50 m³/h). Was kann man dagegen tun? Grundsätzlich sollte geprüft werden, ob das Fenster wirklich noch den heutigen Anforderungen des Standes der Technik entspricht. Wobei bei sehr dichten Fenstern der Raum im Winter am besten alle 2 bis 3 Stunden kurz (max. 5 Minuten) gelüftet werden sollte. Haben sie sich für eine mechanische Lüftungsanlage entschieden, sollten die Luftfilter die Klasse F 6 oder besser haben und mind. alle 6 Monate getauscht (nicht gereinigt) werden. Ist das Fenster in Ordnung, sollte überprüft werden, ob der darunter liegende Heizkörper nicht verbaut ist, damit eine Zirkulation stattfinden kann. Bei Ihnen ist kein Heizkörper unter dem Fenster? Ja, dann sollten Sie die Einrichtung so umstellen, dass in mindestens 2 m Abstand kein Aufenthaltsbereich ist. Den Planer würde ich zur Strafe dann übrigens mindestens für ein paar Stunden im Hemd vor dem Fenster platzieren. DI (FH) Christian Zimmermann – ZIMMERMANN-INGENIEURE GmbH Artikel als Download-PDF: Warum es vor dichten Fenster „zieht“ von DI (FH) Christian Zimmermann…

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