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KI und Bauwirtschaft – unnötig Stress oder große Chance? Im letzten KI-Beitrag ging es um die Einführung der neuen EU-Verordnung (AI Act), die hauptsächlich darauf abzielt, Künstliche Intelligenz im Hinblick auf „Transparenz“ zu regulieren. Doch welche Auswirkungen hat diese Verordnung, insbesondere auf die Bauwirtschaft? Hier gleich die enttäuschende Antwort: Das lässt sich nicht eindeutig sagen. Die KI-Verordnung regelt nicht alle Aspekte rund um das Thema KI. Es kommen zum Beispiel auch Bestimmungen aus dem Urheberrecht, dem Datenschutzrecht und dem Produkthaftungsrecht ins Spiel. Der Tatsache, dass der AI Act Künstliche Intelligenz innerhalb der EU regulieren soll, steht gegenüber, dass die derzeit meistgenutzten KI-Modelle aus Regionen außerhalb der EU (konkret aus den USA) stammen. Im Rahmen der KI-Verordnung müssen KI-Entwickler unter anderem die Trainingsdaten der verwendeten KI-Modelle transparent offenlegen (vorausgesetzt, die Verordnung gilt für die jeweilige KI, die in der EU eingesetzt wird). Die Reaktion der US-amerikanischen Tech-Giganten auf die EU-Regulierung dürfte kaum positiv ausfallen. So plant Meta (früher Facebook) nach aktuellem Stand, die neueste Version seines Sprachmodells „LLaMA“ nicht in der EU zur Verfügung zu stellen. Andererseits könnte dies die Entwicklung von „AI made in Europe“ fördern. Ausgerechnet OpenAI (Entwickler von ChatGPT) ist doch sehr verschlossen, was die verwendeten Trainingsdaten angeht. Was hat es mit den diesen Daten auf sich? Lassen wir die rechtlichen Aspekte beiseite und tauchen tiefer in das Thema Daten und KI-Training ein. In unserer Welt gibt es nahezu unendlich viele Informationen, die aus den unterschiedlichsten Quellen stammen können (z. B. durch Messen und Beobachten). Wir versuchen stets, diese Informationen zu speichern und weiterzugeben. Durch diesen Prozess entstehen „Daten“. Ein Beispiel dafür ist ein Datensatz in Form einer Tabelle mit Spalten und Zeilen, der Informationen über etwas enthält (z. B. eine einfache Excel-Tabelle). Wenn man etwas beobachtet, kann es verschiedene Merkmale aufweisen. Diese Merkmale (auch Features genannt) werden in den Spalten der Tabelle dargestellt. Die jeweiligen Beobachtungen entsprechen den Zeilen. Der Schnittpunkt eines bestimmten Merkmals mit einer bestimmten Beobachtung wird als Datenpunkt bezeichnet. Daten in diesem Format sind „strukturierte“ Daten (geordnet). Viele andere Daten sind jedoch nicht strukturiert (z. B. Bilder, Videos, Audios und Dokumente). In diesem Fall sprechen wir von „unstrukturierten“ Daten. Die Daten selbst bestehen entweder aus Zahlen (numerische Daten) oder Wörtern (kategorische Daten). Diese unterschiedlich strukturierten Daten werden dem jeweiligen ML-Algorithmus zum Training zur Verfügung gestellt. Das Maschinelle Lernen (ML) kennt folgende Lernarten: Überwachtes Lernen, unüberwachtes Lernen und verstärkendes Lernen. Wichtig…

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Am Puls der Zeit! Die Bauherrenhilfe stellt allen Mitgliedern und Partnern einen „KI-Beauftragten“ zur Seite! Markus Nussbaum hat die HTL für Hochbau sowie die Fachhochschule für das Bauingenieurwesen erfolgreich abgeschlossen und bereits eine jahrelange Berufserfahrung hinter sich gebracht. Die Geburt oder doch noch das embryonale Stadium der Künstlichen Intelligenz in der Bauwirtschaft? Ein grober Überblick über den aktuellen Stand der Künstlichen Intelligenz (KI) in der Baubranche kann durch eine Befragung von Mitarbeitern unterschiedlicher Unternehmen dieser Branche gewonnen werden. Die Auswertung der durchgeführte Befragung entspricht nicht den Vorgaben einer „ordentlichen“ qualitativen Forschung. Sie kann aber das bestätigen, was aktuelle Studien zum Thema „Stand der Entwicklung und Anwendung von KI in der Bauwirtschaft“ ohnehin aufzeigen. Schon bei der Frage, in welchem Umfang KI aktuell im Unternehmen eingesetzt wird, zeigt sich, dass es keine richtige Umsetzung mit KI gibt. Dieser Umstand ist nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass KI derzeit noch einen großen Forschungscharakter aufweist und die Baubranche gerade dabei ist, die Grundsätze der Digitalisierung umzusetzen. Eine weitere Herausforderung ist das fehlende Wissen und Verständnis der Baubeteiligten in Bezug auf eine KI-Anwendung. Was zeichnet KI aus? Wie kann ich überhaupt beurteilen, ob in einem bestimmten Prozess eine KI beteiligt ist? Auch dieser Umstand ist nachvollziehbar, weil KI aktuell unterschiedlich interpretiert und definiert wird. Der Begriff „Künstliche Intelligenz“ wurde Mitte des 20. Jahrhunderts erstmals von John McCarthy folgendermaßen beschrieben: „[…] soll herausgefunden werden, wie man Maschinen dazu bringt, Sprache zu verwenden, Abstraktionen und Konzepte zu bilden, Probleme zu lösen, die derzeit dem Menschen vorbehalten sind, und sich selbst zu verbessern.“ Es geht also darum, Maschinen (Computern) Aufgaben zu übertragen, die bisher nur von Menschen besser erledigt werden konnten. Künstliche Intelligenz soll unsere Sprache verstehen, selbstständig lernen, Probleme lösen und Entscheidungen treffen können. Ein Großteil moderner (heutiger) KI basiert auf maschinellem Lernen (ML). Maschinelles Lernen ist eine KI-Technologie, die Maschinen befähigt, aus großen Datenmengen zu lernen, um Muster und Zusammenhänge in diesen Daten zu erkennen. Der Begriff „maschinelles Lernen“ ist dem Bereich der künstlichen Intelligenz untergeordnet. Ein ähnliches Prinzip findet sich beispielsweise bei der Nachbildung des menschlichen Sehens: Um Maschinen mit visueller Wahrnehmung (z. B. Bilder oder Videos) und mit der richtigen Interpretation dieser zu befähigen, nutzen wir „maschinelles Sehen“. Bekannt ist diese KI-Technologie als Computer Vision (CV). Aktuell gibt es keine KI, die über alle menschlichen Fähigkeiten verfügt oder gar ein Bewusstsein hat (sog. „starke KI“). Heutige KI-Systeme werden für eine spezifische Aufgaben trainiert…

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