GEPRÜFTE BAUSTELLEN IM JAHR
Vorsicht bei diesen Firmen  Spenden gegen Pfusch am Bau  Newsletter abonnieren  Bessere-Welt-Prämie

Die Wiederverwendung alter Baustoffe diente seit alters her der Erschließung preisgünstiger Rohstoffe. Stand man noch vor gut dreißig Jahren Altem eher skeptisch gegenüber, so wurden in jüngerer Zeit durch die Gesetze der Kreislaufwirtschaft wichtige Grundlagen für die Wiederverwendung von Stoffen aller Art gelegt. Insbesondere für die Wiederverwendung von Schüttgütern wurden umfangreiche Regelwerke geschaffen. Aber auch „regelfreie“ Baustoffe wie Naturstein, Ziegelmaterialien, Lehm, Stahl, Glas oder der lebende Baustoff Weidenholz können für interessante Bauwerke wiederverwendet werden. Aus der Sicht der Mängelansprüche (früher: Gewährleistung) problematisch werden kann das experimentelle Bauen mit ungeregelten Baustoffen. Bei entsprechender Leistungsbeschreibung ist jedoch auch in nicht geregelten Bereichen mängelfreies Bauen möglich. Mit freundlicher Nutzungserlaubnis durch die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau; Autor: Helmut Rausch Second Hand im Garten – Alte Baustoffe im neuen Gewand von Helmut Rausch Bildquelle: Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau  …

Weiterlesen

Extensive Dachbegrünungen sind inzwischen weit verbreitet. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Rückhaltung von Niederschlägen sowie zur Verbesserung der mikroklimatischen Situation in Siedlungsgebieten. Durch jahrzehntelange Forschungen unter erheblicher Beteiligung der LWG sind alle wesentlichen Fragen in Bezug auf Aufbau, Substrate sowie verwendbare Pflanzenarten auf sonnigen Standorten erforscht. Es gibt jedoch immer wieder Dachflächen, die durch benachbarte Gebäude oder Bäume sowie aufgehende Bauteile beschattet werden. Für diese Fälle fehlten bisher gesicherte Forschungsergebnisse über geeignete Arten. Das war der Anlass für die zwei im folgenden beschriebenen Versuche. Erste Ideen und Versuche dazu wurden ab 1996 von Dipl.-Ing. Stefan Schmidt an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau (HBLFA) in Wien-Schönbrunn durchgeführt (Schmidt 2004). Nach anfänglichen Versuchen mit Ballenstauden werden dort in den gegenwärtigen Versuchen die Möglichkeiten zur Begrünung mit Risslingen und durch Aussaaten untersucht. Die hier beschriebenen beiden Veitshöchheimer Versuche entstanden in Absprache mit dem Kollegen in Wien. Um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu verbessern wurde dasselbe Substrat verwendet. Auch bei der Wahl der Pflanzenarten ist bewusst auf Überschneidungen geachtet worden, um später die Aussagekraft der Ergebnisse zu verbessern. Mit freundlicher Nutzungserlaubnis durch die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau; Autor: Dr. Philipp Schönfeld „Raus aus dem Schattendasein!“- Extensive Dachbegrünung für schattige Standorte von Dr. Philipp Schönfeld Bildquelle: Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau…

Weiterlesen

Bepflanzte Mulden in konventioneller, zweischichtiger Bauweise bieten das größte Versickerungspotenzial. Begrünbare Anlagen zur Versickerung zeichnen sich dadurch aus, dass Regenwasser von befestigten Grundstücken dezentral über den angrenzenden, bewachsenen Boden versickert wird. Was die Pflanzenauswahl betrifft, geht die Wasserwirtschaft – unter Hinweis auf die Sportplatz-DIN 18035-4 vorzugsweise von einem rasenähnlichen Bewuchs aus. Gegenüber einer Bepflanzung mit Bodendeckern oder Hochstauden bestehen jedoch keine grundsätzlichen Bedenken. Gemessen an den Standortbedingungen und den Anforderungen einer extensiven Pflege orientiert sich die Pflanzenverwendung dann überwiegend an trockenheitsverträglichen, aber überstautoleranten Arten des Lebensbereichs Freifläche nach Sieber. Von Bäumen im Muldenbereich sollte dagegen ein Abstand eingehalten werden, der der Hälfte des möglichen Kronendurchmessers entspricht. Trotz dieser Einschränkung stellen begrünbare Versickerungseinrichtungen im Siedlungsbereich attraktiv gestaltbare Flächenreserven dar, die unbedingt einer freiraumplanerischen Behandlung bedürfen. Zumal, wie langjährige Versuche der Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim belegen, der Weg des Wassers in den Untergrund durch die  Ausbildung der Vegetationsschicht und die Art ihrer Begrünung nachhaltig beeinflusst wird. Höherer Wirkungsgrad Unter Versuchsbedingungen verbesserte sich die Fläche durch die Bepflanzung gegenüber Rasen über einen Zeitraum von mittlerweile zehn Jahren – bei konventioneller Bauweise mit 20 Zentimeter durchlässigem Oberboden auf versickerungsfähigem Baugrund mit einem kf-Wert > 1 x 10-5 m/s – die Infiltrationsleistung deutlich. Sowohl im Alltagsbetrieb als auch bei simuliertem Dauerregen war der Wirkungsgrad bei den Stauden im Schnitt etwa um ein Drittel höher als der von Rasen. Die Ergebnisse beruhen auf jährlich wiederkehrenden Messberegnungen, die mit einer Niederschlagsintensität von 260 Liter je Hektar und Sekunde bis zum maximalen Überstau auf den Flächen ausgebracht worden waren. Gradmesser für die Beurteilung ist die im Vorfeld rechnerisch ermittelte Entwässerungssicherheit für die Bewirtschaftung eines Regenereignisses, dass sich aus den Standortgegebenheiten und dem Überstauvolumen der Mulden ableitet. Alle Mulden liegen auch im zehnten Betriebsjahr noch deutlich über der nach DWA erforderlichen Entwässerungssicherheit von n = 0,2, das heißt, sie bewältigen ein Regenereignis, das einmal in fünf Jahren (im Versuch sogar auf sechs und zwölf Jahre ausgelegt) auftritt. Intensivere Durchwurzelung Die Ursache für das gute Abschneiden der bepflanzten Variante liegt allem Anschein nach in der intensiveren Durchwurzelung des Baugrunds. Bedingt durch ein vergleichsweise geringes Angebot an wasserspeichernden Poren in der Oberbodenauflage werden die Pflanzen gezwungen, auch tiefer liegende Bodenschichten intensiver zu erschließen. Die Wurzelaktivität begünstigt die Kapillarität…

Weiterlesen