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Leistbares Wohnen kann nur durch ein größeres Angebot an günstigen Wohnungen gewährleistet werden und nicht durch Hemmung von Investitionen! 

Wien (OTS) – Seitdem das Thema „leistbares Wohnen“ zum Wahlkampfthema gemacht wurde, sind die Sachlichkeit und die Suche nach lösungsorientierten Ansätzen auf der Strecke geblieben. So werden laufend Forderungen gestellt, die lediglich zur weiteren Verschlechterung des privaten Wohnungsmarktes führen, Investitionen hemmen und damit den betroffenen Menschen insgesamt in ihrer Wohnsituation nicht helfen würden.

So geht zum Beispiel die aktuelle Diskussion über das Miet-Richtwertsystem komplett am Problem vorbei. Das Richtwertsystem ist zwar veraltet und muss dringend auf den heutigen Standard gebracht werden, funktioniert aber grundsätzlich in ganz Österreich sehr gut. Lediglich in Wien kommt es immer zu Diskussionen, weil die Basis des Richtwertes hier bereits vor vielen Jahren viel zu niedrig angesetzt wurde. Michael Pisecky, Obmann der Fachgruppe Wien der Immobilientreuhänder: „Würde in Wien der Richtwert von Vorarlberg gelten, gäbe es längst keine Diskussionen mehr darüber!“

Tatsächlich sind nur 9 % aller österreichischen und 23 % der Wiener Haushalte Richtwertwohnungen. Die geforderte Maßnahme einer Mietdeckelung würde daher auch nur diesen relativ geringen Anteil aller Wohnungen betreffen. Bei diesen Wohnungen würden sich aber durch eine Mietdeckelung das Angebot sowie die Qualität reduzieren, was wiederum negativ für die Mieter wäre. Österreichweit steigt der Anteil an Mietwohnungen mit dominantem öffentlichem Einfluss (Gemeinde-, Genossenschaftswohnungen etc.) stetig an. Waren es 2005 noch 66 % erhöhte sich die Zahl 2012 auf bereits 75 % – Tendenz weiterhin stark steigend. Pisecky: „Man erkennt, dass der freie, private Wohnungsmarkt bereits sehr weit zurückgedrängt worden ist und Maßnahmen daher nur einen kleinen Anteil an Wohnungen treffen würden!“

Derzeit muss man für eine Wiener Gemeindewohnung der Kategorie A bereits mit einer Bruttomiete von rd. 9 Euro pro qm rechnen. Das ist mehr, als ein privater Vermieter für eine Richtwertwohnung ohne Zuschläge an Miete berechnen dürfte. Und das obwohl der private Vermieter voll steuerpflichtig ist und meist komplett ohne staatliche Förderungen auskommen muss.

  • Nur ein Mehr an günstigen Wohnungen kann die Lösung bringen

Vor allem in Wien hinkt der Wohnbau dem stark steigenden Bedarf an Wohnraum seit Jahren hinterher. Der Grund liegt vor allem an den fehlenden Budgetmitteln, den immer teurer werdenden Grundstücken, den kostenintensiven Vorschriften beim Neubau und nicht zuletzt auch am Ausbleiben wichtiger privater Investoren.

Pisecky abschließend: „Die Probleme für den zu langsam voranschreitenden Wohnbau sind nur gemeinsam lösbar. Um langfristig private Investoren in Österreich halten zu können, muss es wieder interessant werden sein Erspartes in Immobilien zu investieren. Gefragt sind jetzt Sicherheit und Berechenbarkeit für Investitionen in den Wohnbau und Mieten, für die es sich rechnet neuen Wohnraum zu schaffen oder bestehenden zu vermieten. Nur wenn es ausreichend Wohnungen gibt, wird Wohnen günstiger werden!“

Bildquelle: BHH.org

Bildquelle: BHH.org

 

Veröffentlicht am 20. November, 2013 von Bauherrenhilfe.org