Renovierungskredit: Worauf sollten Sie achten?
Spätestens, wenn das Eigenheim in die Jahre kommt und erste Abnutzungserscheinungen sichtbar werden, müssen Sie sich als Immobilienbesitzer mit der Sanierung der Immobilie auseinandersetzen. Häufig reichen dabei die Ersparnisse nicht aus, um notwendige Modernisierungsmaßnahmen durchzuführen und den Wert des Hauses so erhalten zu können. In diesen Fällen kann ein Renovierungskredit sinnvoll sein. Ein solcher zweckgebundener Kredit – auch als Modernisierungskredit bezeichnet – wird von Banken und Geldinstituten häufig zu günstigen Konditionen angeboten.
Dieser Artikel liefert hilfreiche Informationen zum Thema Renovierungskredit und zeigt, worauf Sie dabei als Immobilienbesitzer achten sollten.
Was ist ein Renovierungskredit?
Ein sogenannter Renovierungskredit ist eine Art Bau- oder Wohnkredit, der zweckgebunden für die Sanierung oder Modernisierung einer Immobilie eingesetzt wird. Das kann beispielsweise die Erneuerung der Bäder, der Heizung oder auch Renovierungsmaßnahmen wie eine neue Dachdeckung und -dämmung betreffen.
Ein solcher Kredit kann sinnvoll sein, um notwendige Renovierungsmaßnahmen an der eigenen Immobilie durchführen und den Immobilienwert steigern zu können. Viele nutzen einen Modernisierungskredit deshalb bereits beim Kauf einer sanierungsbedürftigen Immobilie, um beispielsweise energetische Renovierungsmaßnahmen zu finanzieren. So steigt nicht nur der Wert des Hauses oder der Wohnung, sondern auch die monatlichen Nebenkosten werden aufgrund der Energieeinsparung gesenkt.
Ein großer Vorteil eines Renovierungskredits ist, dass er die finanzielle Flexibilität bietet, um Renovierungspläne umzusetzen – ohne dabei das eigene Kapital anzutasten. So kann das Darlehen genutzt werden, um die Kosten für Materialien, Handwerker und andere Aufwendungen zu decken, während die eigenen Ersparnisse für andere Zwecke aufrechterhalten werden können.
Der wichtigste Aspekt des Renovierungskredites ist die Zweckgebundenheit: Der Kredit darf somit ausschließlich für die Renovierungsarbeiten in Anspruch genommen werden. Es werden in der Regel mittel- und langfristige Laufzeiten von etwa 5 bis 15 Jahren für die Renovierungskredite angeboten, wobei die Tilgung monatlich erfolgt. Eine 100-prozentige Sondertilgung ist im Normalfall möglich, was für Immobilienbesitzer eine enorme Flexibilität bedeutet.
Renovierungsdarlehen werden in unterschiedlichen Varianten angeboten, die je nach individuellen Voraussetzungen ausgewählt werden können. Wer auf der Suche nach einem Modernisierungskredit ist, kann beispielsweise bei Creditplus.de passenden Kredit finden.
Welche Voraussetzungen gibt es?
Wie jeder Kredit müssen auch für einen Renovierungskredit gewisse Voraussetzungen erfüllt werden. Zunächst einmal sollte dabei mindestens einer der folgenden Punkte als Grund für die Beantragung des Kredites zutreffen:
- Energetische Modernisierungsmaßnahmen wie Heizungs- oder Dachsanierung
- Installation einer Photovoltaikanlage
- Barrierefreie Umgestaltung
- Austausch von Türen oder Fenstern
- Sanierung von Balkon oder Terrasse
- Sanierung von Küche oder Bad
Es gilt: Reine Verschönerungsmaßnahmen, die auf dem individuellen Geschmack der Hausbesitzer beruhen, sind in der Regel nicht als Zweck für den Renovierungskredit ausreichend. Die Modernisierung sollte stattdessen Maßnahmen umfassen, die einen der folgenden Aspekte erfüllen:
- Den Energieverbrauch der Immobilie reduzieren
- Den Wasserverbrauch reduzieren
- Den Wert der Immobilie langfristig steigern
- Den Wohnstandard erhöhen
- Den Wohnraum vergrößern.
Zudem muss auch der Antragssteller gewisse Voraussetzungen erfüllen, um einen Renovierungskredit zu erhalten:
- Er darf sich bei der Arbeitsstelle nicht in der Probezeit befinden.
- Steht er in einem befristeten Arbeitsverhältnis, darf dieses nicht innerhalb der Kreditlaufzeit enden.
- In den meisten Fällen ist zudem eine Schufa-Auskunft nötig, um die Bonität nachweisen zu können.
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Wie teuer ist ein Renovierungskredit?
Grundsätzlich gilt: Ein Modernisierungskredit ist günstiger als ein Konsumentenkredit, jedoch etwas teurer als das klassische Baudarlehen beim Neubau einer Immobilie. Das liegt daran, dass die Grundschuld als eine der höchsten Sicherheiten für den Kreditgeber gilt – wird also eine Grundschuld in das Grundbuch eingetragen, wird dies mit einem vorteilhaften Zins belohnt.
Modernisierungskredite werden hingegen allein auf Basis der persönlichen Situation des Antragsstellers – also ohne zusätzliche Sicherheit der Grundschuldeintragung – vergeben, weshalb der Zins hier etwas höher ist. Da der Kredit jedoch fest an den Verwendungszweck gebunden ist, fällt er in der Regel dennoch um einiges günstiger aus als ein klassischer Konsumentenkredit.
Welche Unterlagen sind für den Antrag nötig?
Der Antrag für einen Renovierungskredit unterscheidet sich nur unwesentlich von der Antragsstellung anderer Kredite. Auch hier kann der Kredit je nach persönlicher Präferenz sowohl online als auch im persönlichen Gespräch angefragt werden. Dazu sind einige Angaben und Daten nötig – allem voran die Kreditsumme, die gewünschte Laufzeit sowie die Anzahl der Kreditnehmer. Wie detailliert der Kreditgeber zu diesem Zeitpunkt über die Renovierungsmaßnahmen unterrichtet werden will, hängt vom jeweiligen Anbieter ab.
Zudem muss der Antragssteller einige Dokumente und Nachweise vorlegen:
- Kopie des Personalausweises
- Kontoauszüge der letzten drei Monate
- Bei einem Angestelltenverhältnis: Gehaltsabrechnungen der letzten Monate
- Bei Selbstständigen: Einkommensnachweise und Steuerbescheide oder Einnahme-Überschussrechnung der letzten beiden Jahre
- Vermögensaufstellung
- Beleg der Steuer-ID
- Bei Vermietung der Immobilie: Kontoauszüge zu Mieteinnahmen und -Ausgaben
Häufig sind – je nach Darlehenshöhe und Zweckbindung – noch weitere Unterlagen wie ein Eigentumsnachweis sowie Kostenvoranschläge der Modernisierungskosten erforderlich.
Sind alle Daten ausgefüllt und Nachweise eingereicht, prüft der Kreditgeber die Anfrage und führt eine Bonitätsprüfung des Antragsstellers durch. Im Normalfall erhält der Antragssteller anschließend ein Vorab-Angebot mit den entsprechenden Zinsen.
Ist ein Renovierungskredit steuerlich absetzbar?
Die gute Nachricht: Ja – zumindest teilweise kann durch die Steuerrückerstattung beim Renovieren einiges an Geld gespart werden. Ein Modernisierungskredit kann in der Regel teilweise von der Steuer abgesetzt werden, wenn eine private Unterkunft renoviert wird. Vor allem Rechnungen von Handwerkern können Immobilienbesitzer bei der Steuererklärung einreichen – allerdings werden nur maximal 20 % der Kosten erstattet.
Der Staat benötigt zudem genaue Belege über die Baumaßnahmen, um Gelder rückerstatten zu können. Eine besondere Förderung gibt es für alle, die einen denkmalgeschützten Altbau renovieren. Hier greift der Staat besonders unter die Arme – dazu müssen jedoch strenge Richtlinien eingehalten werden. So dürfen beispielsweise nur bestimmte Teile eines Altbaus renoviert werden, damit große Stücke der Bausubstanz erhalten bleiben.
Fazit: Ein Renovierungskredit lohnt sich, um Ihre Immobilie aufzuwerten
Ein Modernisierungskredit kann sich für alle Immobilienbesitzer lohnen, die ihr Haus oder ihre Wohnung aufwerten und langfristig den Energieverbrauch senken möchten. Ein zweckgebundener Renovierungskredit bietet hier einige Vorteile, wie beispielsweise günstige Zinsen und Möglichkeiten zur Sondertilgung. Egal, für welchen Kredit Sie sich schlussendlich entscheiden: Wichtig ist die Auswahl eines vertrauenswürdigen Anbieters, um einen passenden Kreditgeber mit idealen Konditionen zu finden.
(Foto von Jenia Flerman auf Unsplash https://unsplash.com/de/fotos/E5wmN37rTtg)
(Veröffentlicht am 02.06.2023)