IHS-Studie belegt technische und wirtschaftliche Machbarkeit des Umstiegs auf erneuerbare Energien.
Wien (OTS) – Die von EVN, Vida und Greenpeace beauftragte und vom IHS-Wien durchgeführte Studie zeigt, dass der Ausstieg aus fossilen Energieformen und die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien auf 80% bis 2050 möglich sind. Entscheidend für die Realisierung dieses Potenzials wird aber die Umsetzung einer ökologischen Steuerreform mit einer spürbaren CO2-Steuerkomponente sein. Auch die von Vida-Chef Kaske ins Spiel gebrachte kilometerabhängige PKW-Maut wäre dafür ein wesentlicher Schritt. Die von EVN-Generaldirektor Peter Layr bei der Pressekonferenz präferierte Abschaffung eines Ökostromdeckels sollte politisch berücksichtigt werden, um den Ausbaupfad für Ökostrom, wie in der IHS-Studie beschrieben, zu ermöglichen.
- Die International Energy Agency nennt in ihrem blue map scenario CO2-Preise, die langfristig und global auf 180$ pro Tonne CO2 ansteigen müssen, um unter 2GradC der globalen Erwärmung zu bleiben. In Österreich hat Umweltminister Berlakovich für einige fossile Energieträger wie Heizstoffe und Erdgas 20 Euro/Tonne CO2 vorgeschlagen. Dies erscheint im Licht der internationalen Kalkulationen jedenfalls zu gering.
Österreich schöpft Ökostrom-Potenzial bei weitem nicht aus!
In Deutschland werden im Rahmen des EEG (Erneuerbaren Energie Gesetz) pro Jahr über 10 Mrd. Euro für die Unterstützung von Ökostromanlagen ausgegeben. In Österreich sind es knapp über 300 Mio. Euro. Die Ökostromumlage liegt in Deutschland bei 1,5 Cent/KWh und ist damit rund dreimal so hoch wie in Österreich. „Eine Mehrheit der EVN-Stromkunden würde erhöhte Ökostromaufschläge nicht ablehnen“ bekräftigt Peter Layr diesen Ansatz.
Klarer Handlungsbedarf: Kilometerabhängige PKW-Maut
Eine kilometerabhängige PKW-Maut könnte auch ökologisch zwischen Fahrzeugen mit hoher Umweltbelastung und solchen mit weit geringerer Umweltbelastung unterscheiden und mit ca. 5 Cent/km, so eine Wifo-Variante, die Infrastrukturkosten (Ausbau und Erhalt) mitfinanzieren. Dann wäre auch eine allmähliche Absenkung der Mineralölsteuertarife denkbar. Die Vida, die auch die Beschäftigten des öffentlichen Verkehrs vertritt, kann sich zumindest die Variabilisierung der PKW-Maut anstatt der Vignette gut vorstellen, ohne eine Mauthöhe zu nennen, so Kaske bei der Pressekonferenz.
- Insgesamt zeigt diese Studie die Machbarkeit der Energiewende und die Vorgaben für die Politik, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen.
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