GEPRÜFTE BAUSTELLEN IM JAHR
     

Zur Fenstermontage, die laut Bestellung & Auftrag nach ÖNORM B5320 vorgenommen wurde, möchte ich gerne Ihre Expertenmeinung einholen!

* Sieht so die Ö-Norm konforme Einbauweise mit Dichtbändern aus?
* Innen und Außen wurden im ganzen EG die selben Dichtbänder verarbeitet, sollte hier nicht ein Unterschied zwischen Innen und Außen gemacht werden, da ja unterschiedliche Anforderungen an die Abdichtung gestellt werden (Anmerkung: bei den Kellerfenstern wurde innen ein anderes Band als außen verwendet)?

* teilweise sind die Dichtbänder (sowohl innen als auch außen) zusätzlich „angeklebt“. Die Teile, die nicht verklebt wurden, haben sich teilweise abgelöst bzw. halten nicht auf dem Glattstrich. Müssen die ganzen Dichtbänder noch vor dem Einputzen komplett verklebt werden, damit sie wirklich allesamt rundherum dicht sind?
Herzlichen Dank für Ihren Rat und Ihre Rückmeldung bereits im Voraus!

Beantwortung durch SV Alfred Eckertsberger:
(unverbindlich)
Gemäß der Fragestellung und der beigefügten Bilddokumente wird folgende Stellungnahme übermittelt (samt Vermerke auf den Bilddokumenten):

Dichtfolien: Da im gegebenen Fall Dichtfolien auch als Putzträger fungieren, müssen diese vollflächig (ausgenommen in der Bauanschlussfuge selbst) verklebt werden. Die Ausbildung hat auf der Raumseite absolut luftdicht (im Innenbereich die wichtigste Anforderung) weiters diffusionshemmend zu erfolgen. Im Außenbereich müssen diese ebenso vollflächig verklebt werden (analog innen). Im Außenbereich sind die Anforderungen an die Schlagregendichtheit und Winddichtheit zu gewährleisten. Weiters den bauphysikalischen Anforderungen entsprechend, diffusionshemmend ausgebildet werden. Jedoch ist es bei sogenannten „gutmütigen Wandbildnern“ wie Ziegelmauerwerk und dgl. in Bezug auf die Bauphysik nicht unbedingt relevant und auch nicht schadenskausal, wenn z.B. auf der Innen-und Außenseite generell diffusionshemmende oder diffusionsoffene Dichtfolien verwendet werden. Sich bereits ablösende Dichtfolien entsprechen jedoch in keiner Weise einer fachgerechten und normenkonformen Ausführung, daher auch nicht den bauphysikalischen Anforderungen.

Weiters müssen auch noch Abdichtungsarbeiten im Bereich der Stockprofile jeweils in den Eckbereichen (Parapetbereich) berücksichtigt und auch ausgeführt werden. Diese Arbeiten sind im Innen-und Außenbereich erforderlich. Ob diese Maßnahmen im gegebenen Fall auch tatsächlich ausgeführt wurden, ist jedoch auf den übermittelten Bilddokumenten nicht ersichtlich.

Weitere Problempunkte:
-wurden Führungsschienen schlagregensicher(dicht) an den Fensterstock angearbeitet?
-Führungsschienenlänge ist Rahmenaußenmaß, wie erfolgt die fachgerechte Einbindung der Führungsschienen in die wasserführende Ebene der Außenfensterbank?
-wie erfolgt die fachgerechte Detailausbildung zwischen Führungsschiene, Außenfensterbank und dem WDVS (Putz)?
-welche Maßnahmen wurden bezüglich Kapillarsog im Bereich der Gehrungen (bei Alu-Deckschalen) getroffen?
Bei mangelhafter Planung und Ausführung sind Bauschäden vorprogrammiert!

Es wird empfohlen die Montageleistungen nach Fertigstellung bzw. begleitend von einem Sachverständigen begutachten zu lassen, welcher auch die Leistungsabnahme durchführen kann. Weiters sind Planungsdetails der ausführenden Firma erforderlich!

Mit freundlichen Grüß
Alfred Eckertsberger
office@fenster-sv.com

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PDF-Stellungnahme via SV Alfred Eckertsberger