GEPRÜFTE BAUSTELLEN IM JAHR
     

Im Jahr 2002 hat die  „Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Kelag Gesellschaft m.b.H.“ eine Reihenhausanlage errichten lassen.  Seit einem Jahr kämpfen die Bewohner mit Schimmel an den Fenstern. Der Gang zur Baubehörde, zum Bürgermeister oder zum Gesundheitsamt blieb bis dato erfolglos. Dazu muss man vielleicht wissen dass das Land Kärnten zu 51% an der Kelag beteiligt ist.

Verflechtungen und Unvereinbarkeiten ?

Also die Verwaltung erfolgt durch die oben genannte Gesellschaft, eine „Wärmebetriebe Gesellschaft m.b.H., FN 68303“ hat damals den Fernwärmelierfervertrag erhalten. Die gehört auch zur Kelag, so bleibt alles unter dem Dach des Kelag-Konzerns, dieser besteht aus der KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft und einer Reihe von Tochterunternehmen und Beteiligungen.  Das Land Kärnten hält 51% an der KELAG, der VERBUND gehört ebenfalls zur KELAG, da wundert es dann nicht mehr dass in einer an sich klaren Sache nichts weiter geht. Die Reihenhausanlage wurde mit einer Energiekennzahl von 55 (53?) errichtet, meiner persönlichen Meinung nach ist schon ein Niedrigenergiehaus eine vergebene Chance. Das Niedrigstenergiehaus weist eine EKZ von 15-25 auf, dann kommt das NE-Haus mit 25-50 EKZ, alles danach wurde als „Normalbaustandard“ bezeichnet. Aber vielleicht darf man sich von einem Energieversorger nicht erwarten dass dieser Energiesparhäuser baut ?

Wärmeverluste bei einem „Wärmeerzeuger“ reklamieren ?

Die Betroffenen melden seit einem Jahr starken Schimmelbefall bei den Fenstern -nur bei den Fenstern- sowie Zuglufterscheinungen im gesamten Haus, die Heizungen sollen winterlich permanent auf Hochtouren laufen und zwischen unbeheiztem Keller und Wohnräume wird nach der fehlenden Türe gefragt. Es wurde eine thermografische Befundaufnahme bei Energie:Bewusst beauftragt. Nach eigenen Angaben „unabhängig“, tatsächlich aber ist der Verein vom Land Kärnten gegründet worden.  Und so kommt es auch, nachdem der Befund übergeben wurde meldet sich plötzlich leicht nervös der Thermograf. Er wußte nicht dass die beauftragende Familie „nur“ Mieter sind, und er hätte eigentlich keine Befundung machen dürfen!! Klingt nach einem Rückzug, scheinbar hat der unabhängige Vereinsmitarbeiter einen „Rüffel“ bekommen. Aber immerhin, es wird für die Befundung nichts verrechnet. Was der Qualität der Befundung auch entspricht, es wurde ausschließlich von Außen thermografiert. Verwendbare Thermogramme sind dabei nicht entstanden. Wieder immerhin: Es werden Mängel bei den Fenstern vermutet….

Gutachten stellt Fenster-Mängel eindeutig fest

Aufklärung sollte dann ein Privatgutachten bringen, dieses stellt jedenfalls massive Einbaufehler zu Fenster und Türen dar. Doch ein Einlenken bleibt aus, es wird auf ein anderes laufendes Verfahren in der Anlage verwiesen, man möchte den Ausgang des Verfahrens abwarten. Die Bewohner baden zwischenzeitlich im Schimmel, gegen die Gesundheitsgefährdung wird nichts unternommen. Die Fachleute die von der Verwaltung geschickt werden sprechen von „zu geringer Beheizung und Belüftung“, also von Selbstverschulden. Also wendet man sich verzweifelt an ATV, die Sendung „Pfusch am Bau“ ist bekannt, und möchte man die Öffentlichkeit zu diesen Vorgängen informieren.

Ein neuer, unglaublicher Fenster-Mangel wird gefunden

Im Gutachten werden Mängel zum Einbau, zu Bauanschlussfuge gemäß ÖNORM B5320 beschrieben, eine Erklärung für Kondenswasser und Schimmelbefall bleibt aber aus. Die Bewohner sind verunsichert, lüften sie wirklich zu wenig? Tatsächlich liegt bei Kondenswasser an den Scheiben fast immer zumindest ein Nutzer-Mitverschulden vor. In Deutschland soll es BGH-Urteile geben welche Kondenwasser an Glasscheiben als „Gerichtsbeweis“ für Nutzerverschulden klassifizieren. Doch Vorsicht ist geboten, es kann auch anders kommen! Die gegenständlichen Fenster und Türen wurden von einem bereits in Konkurs befindlichen Tischler gebaut und montiert. Mängel können also bei diesem nicht mehr reklamiert werden, der Schaden bleibt beim Bauträger, und ist dieser dann allenfalls wenig an einer Aufklärung motiviert. Oder warum geht nichts weiter?

Die Glasscheiben wurden fehlerhaft eingebaut, der kalte Wind bläst ungehindert über den Glasrand in das Rauminnere, und umgekehrt. Selbst bei bester Beheizung und Belüftung können diese Glasscheiben nicht kondensat- und damit schimmelfrei gehalten werden. Die ATV-Dokumentation startet ab 18.April mit einer 9-teiligen 2.Staffel, es bleibt zu hoffen dass über die Öffentlichkeit doch eine außergerichtliche Einigung erzielt werden kann!

Die Bilder zeigen auszugsweise den katastrophalen Zustand der thermischen Gebäudehülle. Günther Nussbaum-Sekora

1 comments

  1. Mieter Haus 4

    Sehr geehrte Damen und Herren!
    War bzw. bin Betroffene von dieser Siedlung. Habe 2 3/4 Jahre gekämpft mit der Kelag. Jeder Mieter hatte verschieden Preise für das gleiche Mietobjekt und auch für die Garagenabstellplätze. Bei der Hausübergabe wurde mir wieder mitgeteilt, dass die Fenster und Türen defekt sind und da schon ein Verfahren anhängig ist.

    Der Schimmelwachstum wurde mit falsche Lüften abgetan, Gott sei Dank haben wir viel mit Bildern gemacht, dokumentiert und immer wieder der Kelag und der VKS zugesendet mit den Reklamationen.

    Letztes Jahr hatten wir von Ende Mai bis Mitte September bei schlechtem Wetter kein warmes Wasser. Kein Handwerker fühlte sich verantwortlich und schob jeder Arbeit weiter.
    Die Heizkosten waren im ersten Jahr monatlich € 56,00 und im dritten Jahr auf monatlich € 154,00 angestiegen. Gefroren haben wir aber trotzdem immer im Winter. Beim Niederenergie Haus sind wir mit 3 Paar Socken gelaufen und die Füße wurden nicht warm.
    Täglich mindestens 3 mal lüften und das Kondenswasser von den Fenstern trocknen, sonst hätte der Schimmel im Winter an den Fenstern überhand genommen.
    Beim Auszug waren viel Möbel so verschimmelt, dass man sie nur mehr entsorgen konnte. Die Kleidung und Wäsche musste alles noch mal´s frisch gewaschen werden um den Schimmelgeruch heraus zu bekommen.
    Viel unserer Habseligkeiten mussten wegen des Schimmels leider entsorgt werden.
    Dies war ein kurzer Bericht von einer ehemaligen betroffenen Mieterin

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