GEPRÜFTE BAUSTELLEN IM JAHR
     

Wachstumsschub bei Pelletheizungen hat begonnen!

Wolfsgraben (OTS) – Während rund 70% des Stroms in Österreich bereits aus erneuerbarer Energie kommt, ist die Wärmeversorgung der heimischen Haushalte im Winter noch zu mehr als der Hälfte von den fossilen Energieträgern Öl und Gas abhängig.  Das Jahr 2012 könnte das Ende des fossilen Zeitalters beim Heizen einleiten. Auslöser für diesen Wandel sind die Sorgen um den Klimaschutz, vor allem aber die explodierenden Kosten von Heizöl und Erdgas. Eine Reihe von Indikatoren deutet darauf hin, dass das Jahr 2012 einen Boom bei der Umstellung von Haushalten auf erneuerbare Wärme bringen wird: einerseits zeigt die Preisentwicklung bei den wichtigsten fossilen Energieträgern anhaltend nach oben – inzwischen hat sogar die gewohnt nüchterne deutsche „Wirtschaftswoche“ getitelt: „Energiepreis-Schock: Die Preise für Strom, Öl und Gas sind geradezu explodiert“.

  • Umstieg auf neue Energieformen

Darüber hat auch bei den  Konsumenten ein Umdenken in größerem Stil eingesetzt. So ergab eine Umfrage des Meinungsforschers Peter Hajek, dass viele Besitzer von Ölheizungen ans Umsteigen denken. Demnach planen 48% der Öl-Heizer einen Umstieg auf andere Energieformen, mehr als ein Drittel davon will das „etwa in einem Jahr“ (also jedenfalls noch vor dem Winter 2012) tun, ein weiteres Drittel in den nächsten zwei Jahren. Die meisten Befragten wollen auf Pelletheizungen oder Wärmepumpen umsteigen.

Schon das Jahr 2011 brachte ein substantielles Wachstum bei Pelletheizungen. Die Verkäufe von Pelletzentralheizungskesseln wuchsen nach Schätzungen von proPellets Austria um rund 15%. Bei Pelletkaminöfen gab es einen regelrechten Boom mit einer Steigerung der Verkaufszahlen von rund 30%. Beigetragen hat zu dieser positiven Entwicklung der Klima- und Energiefonds, der erstmals bundesweit Pelletkaminöfen als umweltfreundliche und klimaschonende Heizgeräte mit 500 Euro fördert.

  • Heimische Pelletproduktion weiter gestiegen

Auch 2011 wuchs die heimische Pelletproduktion und erreichte laut proPellets Austria mit rund 920.000t Jahresproduktion einen neuen Rekordwert. Die Produktionskapazität der 34 heimischen Pelletierwerke liegt mit über 1,25 Millionen Tonnen fast doppelt so hoch wie der derzeitige inländische Verbrauch. Für ausreichende Versorgung ist damit auch bei einem stark wachsenden Markt gesorgt. Österreich ist nach Deutschland und Schweden der drittgrößte Pelletproduzent der EU.

  • Studie zeigt klare Kostenvorteile

Eine aktuelle Studie der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik analysiert die Vollkosten unterschiedlicher Heizsysteme. Die Studie zeigt, dass eine Umrüstung bestehender Ölheizungen auf Holzbrennstoffe trotz der damit verbundenden Investitionskosten erhebliche wirtschaftliche Vorteile bringt. Vor allem für Gebäude mit hohem Heizwärmebedarf  und unter der Annahme hoher Energiepreise sind die Einsparungen groß. Ein unerwartetes Ergebnis der Studie ist, dass auch die Erneuerung der bestehenden Ölheizung durch einen modernen Brennwertkessel nur geringe Einsparungen bei den Gesamtkosten bringt. Die niedrigsten Heizkosten können mit Stückholz erreicht werden. Gleich danach folgen Pelletheizungen, die allerdings mit höherem Komfort punkten.

  • Pellets boomen auch international

Der Dachverband der Europäischen Pelletwirtschaft, das European Pellet Council geht davon aus, dass sich das Wachstum am Pelletmarkt, das in den letzten Jahren bei rund 20% pro Jahr lag weiter beschleunigen wird. Christian Rakos, Präsident des European Pellet Council und Geschäftsführer von proPellets Austria: „Entscheidend für Haushalte sind zwei Faktoren: die Wirtschaftlichkeit und die Zukunftssicherheit. Pellets kosten derzeit nur halb so viel wie Heizöl extraleicht, der Preis ist inflationsbereinigt niedriger als vor 10 Jahren. Als Brennstoff aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz sind Pellets auch hinsichtlich Zukunftssicherheit die erste Wahl. Deswegen erwarten wir, dass 2012 die längst überfällige Energiewende beim Heizen in Schwung kommt.“ Ein deutliches Indiz für die weltweit steigende Bedeutung von Pellets liefert der Start der ersten internationalen Rohstoffbörse für Pellets in Amsterdam. An der Energiebörse APX-Endex werden derzeit zwar nur Industriepellets gehandelt. Dennoch zeigt die Entwicklung, dass Pellets aus ihrer Nische herausgewachsen sind und eine wachsende Bedeutung am Energiemarkt gewinnen.

  • Umbau der Wärmeversorgung Voraussetzung für Klimaschutz

Die Raumwärmeversorgung in Österreich verursacht rund 30% des Endenergiebedarfs der Republik. Deshalb ist die Umstellung der fossilen Raumwärmeversorgung unabdingbare Voraussetzung zur Erreichung der heimischen Klimaschutzziele. Die Hunderten von Millionen Euro die derzeit in den Ankauf von CO2 Zertifikaten und bald für Strafzahlungen wegen der Verfehlung der Klimaziele ausgegeben werden, wären jedenfalls für den Umbau der Wärmeversorgung bedeutend sinnvoller eingesetzt.

  • Energiewende schafft Arbeitsplätze

Derzeit beschäftigen rund 3000 Unternehmen in der Branche der erneuerbaren Wärme – in erster Linie Holzheizungen und Solaranlagen – insgesamt  rund 45.000 Mitarbeiter und bilden 5.000 Lehrlinge aus. Allein der Umsatz der Heizkesselhersteller liegt bei über 1,5 Mrd. Euro pro Jahr – die nachgelagerten volkswirtschaftlichen Effekte in der Bau- und Installationsbranche, im Handel und der Zulieferindustrie oder z.B. im Dachdecker- und Rauchfangkehrergewerbe sind da noch gar nicht berücksichtigt. Österreichische Unternehmen, die Pellets-Technologie anbieten, sind in dem meisten EU-Ländern Marktführer. In Deutschland kommen bereits zwei von drei Holz-Heizkesseln (66 Prozent) aus rot-weiß-roter Produktion. Angesichts der hohen fossilen Energiepreise und diverser Förderprogramme in anderen EU Ländern weisen auch die Exportprognosen für  die heimischen Pelletkesselhersteller steil nach oben. Links zu den Studien: ÖGUT Studie zum Vollkostenvergleich von Heizsystemen; Peter Hajek: Befragung von Haushalten mit ÖlheizungenFörderungen für Pelletheizungen in Österreich

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