GEPRÜFTE BAUSTELLEN IM JAHR
     

GBH-Muchitsch appelliert an die Vernunft der Arbeiter und Arbeitgeber!

Wien (Link zur Textquelle: OTS) – Montag verstarb ein 56-jähriger Zimmerer auf einer Baustelle in Seiersberg und Dienstag ein 46-jähriger Bauarbeiter in Gösting/Graz. Beide kollabierten aufgrund von Arbeiten unter extremer Hitze im Freien. Josef Muchitsch, Gewerkschaft Bau-Holz-Bundesvorsitzender: „Ich appelliere an alle Bauarbeiter, die extreme Hitze nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Arbeiter müssen verstärkt bei ihren Vorgesetzten darauf hinweisen, dass ein Arbeiten bei diesen Bedingungen nicht möglich ist. Die Arbeitgeber sind gefordert, ihre Bauarbeiter zu schützen und Maßnahmen zu setzen, um Todesfälle zu vermeiden.“

Gestern folgten bundesweit zahlreiche Firmen dem Aufruf der GBH, das Arbeiten bei 35 Grad einzustellen. Dafür hat der Gesetzgeber die Möglichkeit geschaffen, dass auf Anordnung des Arbeitgebers die Arbeiten ab 35 Grad einzustellen sind. Für die Hitzestunden gebührt eine Entschädigung in der Höhe von 60 Prozent, finanziert aus dem Schlechtwetterfonds, für die Arbeiter. Muchitsch: „Schließlich sprechen wir von wenigen Tagen und somit Stunden im Jahr. Diese Bedingungen treten ausschließlich nachmittags ein. Im Hitzesommer 2013 wurden 24.307 Stunden für 8.571 Arbeiter bei 680 Firmen Hitzefrei genutzt. 2014 gab es keinen Hitzesommer.“

Verärgert ist der Baugewerkschafter über Unternehmen und deren Baustellenverantwortliche, welche von der Regelung keinen Gebrauch machen. Muchitsch spricht hier von grober Fahrlässigkeit gegenüber Arbeitern: „Mir ist bewusst, dass in der Praxis Abschlussarbeiten, wie das Betonieren und das Einbauen eines Mischgutes im Straßenbau, fertiggestellt werden müssen und erst dann Hitzefrei gewährt wird. Wenn aber auf Hochbaustellen Poliere im Auftrag des Arbeitgebers bei nicht Weiterarbeiten trotz unmenschlicher Hitze mit Entlassung oder dem Hinweis auf Ersatzarbeitskräfte drohen, hört sich die Menschlichkeit auf. Leider wurden uns auch solche Vorfälle gemeldet!“

Die Gewerkschaft Bau-Holz wird in den nächsten Tagen die Kampagne „Sonnenschutz am Bau“ mit Empfehlungen bei Arbeiten unter extremer Hitze intensivieren. Alle Mitglieder werden gesondert von der Gewerkschaft Bau-Holz über Maßnahmen und Auswirkungen informiert. Anspruch auf Hitzefrei haben nachfolgende Wirtschaftsklassen: Hoch-und Tiefbau, Schachtbau, Eisenbieger, Straßenbau, Güterwegebau, Brückenbau (ohne Stahlbau), Bahn- und Oberbau, Erdbau, Gewässerbau, Wildbach- und Lawinenverbauung, Feuerungstechnische Baubetriebe, Abbruchbetriebe, Holzbau, Gipser, Dachdecker, Pflasterer, Gerüstaufbau und Gerüstverleih.

Rückfragen:
GBH-Presse, Thomas TRABI, M.A., thomas.trabi@gbh.at, www.bau-holz.at

Baukalender 2014
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