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Informationen zum neuen Energieausweis-Vorlagegesetz (EAVG) 2012!

Die jüngste Auflage des Open Lab von Hausverstand.Com am 13. Juni 2012 behandelte das für die Immobilienbranche wichtige Thema des Energieausweises. Die Info-Veranstaltung, die sich speziell an Liegenschaftseigentümer, Projektentwickler, Hausverwalter und Makler richtete, setzte sich mit dem neuen Energieausweis-Vorlagegesetz (EAVG) 2012, das mit 1. Dezember in Kraft treten wird, auseinander, erörterte die daraus entstehende rechtliche Situation für Verwalter und Makler, und klärte über die Chance auf, die der Energieausweis als Basis für eine künftige nachhaltige Sanierung bietet. Zahlreiche Akteure der Immobilientreuhänderbranche nutzten die Gelegenheit, sich über diese brennenden Fragen zu informieren. *)

  • Bereits die Führung durch das Open Lab stieß auf großes Interesse

Thema der Ausstellung: Wie ein denkmalgeschütztes Gründerzeitgebäude auf Passivhausniveau optimiert werden kann. Die Impulsreferate trafen exakt den Nerv der ZuhörerInnen – darunter erfreulicherweise wieder viele weibliche ImmobilienexpertInnen.

DI Schuh legte zum Auftakt die ursprüngliche Ziele der EU zur Einführung des Energieausweises dar: Steigerung der Energieeffizienz bei Gebäuden, mehr Transparenz am Immobiliensektor, Reduktion der CO2-Emissionen,  Einhaltung der Klimaschutzziele, Impulse für die Bauwirtschaft und Erhöhung der Sanierungsrate. Er plädierte für aussagekräftigere thermisch-energetische Bewertungen, die als Grundlage für nachhaltige Sanierungen herangezogen werden können.

Anschließend referierte DI Dr. Pöhn, Leiter des Bauphysiklabors der MA 39 und Energieausweis-Experte, über die Neuerungen der OIB Richtlinie 6, der technischen Umsetzung des Energieausweises in Österreich. Der neue Energieausweis wird über den Heizwärmebedarf hinaus weitere wichtige Informationen gleich auf dem Deckblatt bieten: den Primärenergiebedarf, die Kohlendioxidemissionen und den Gesamtenergieeffizienz-Faktor. Es wird künftig auf das Klima am Standort Bezug genommen, anstatt auf ein Referenzklima für ganz Österreich.

Dann erläuterte DI Dr. Kaiblinger, diplomierter Architekt und Jurist, die rechtlichen Neuerungen und Konsequenzen durch das Energieausweis-Vorlagegesetz EAVG: die korrekte Gestaltung der Annoncen, die erlaubten Abweichungen von Energieausweisen, das ordnungsgerechte (eine Verwaltungsstrafe verhindernde) Verhalten von Maklern und die generelle Haftung bei Energieausweisen – und wies darauf hin, dass es bis dato noch keine Judikatur darüber gibt. Umso wichtiger sei  es, bei der Erstellung des Energieausweises Fehler zu vermeiden.

Aufschlussreich dann noch die abschließenden Ausführungen von Mag. (FH) Mag. Clementschitsch über die Bedeutung des Energieausweises für ihn als Hausverwalter. Obwohl der Energieausweis bisher nur selten aktiv von Liegenschaftseigentümern angefragt werde, sieht die Hausverwaltung dieses Dokument dennoch als wichtigen Indikator für die Gebäudequalität als auch als Marketinginstrument. Man werde auch weiterhin der aufgetragenen Sorgfaltspflicht gerecht und die zu verwalteten Liegenschaften mit Energieausweisen ausstatten. Für die Hausverwaltung Petri wurden bereits erfolgreich Sanierungskonzepte zur Lukrierung von Fördermitteln auf der Basis von Energieausweisen von Hausverstand.Com erarbeitet.

Mit den beiden VertreterInnen der Presse, DI (FH) Ulrike Biberschick von wohnnet.at und Mag. Martin Putschlögl von derstandard.at wurde der Stellenwert der Presse erörtet, den sie bei der Bewusstseinsbildung des Energieausweises als ersten Schritt zur Sanierung einnehmen könnte. „Denn“, so DI Schuh, „allzu oft berichten die Medien über den Energieausweis als notwendiges Übel, selten jedoch über die Chancen für die nachhaltige Sanierungen.

Alle Anwesenden waren sich darüber einig, dass der Energieausweis bis jetzt noch nicht die erforderliche Bekanntheit und den Stellenwert hat. Aber wie bereits bei der Einführung von Energieeffizienzkriterien für Elektrogeräte – bspw. bei Kühlschränken – zu beobachten war, so wird sich künftig auch der Energieausweis als wichtiger Entscheidungsparameter positionieren.

Zur Beschleunigung der Bewusstseinsbildung hilft dabei hoffentlich der Vorschlag von DI Dr. Pöhn, der für einen flächendeckenden Aushang der Energieausweise in allen öffentlichen Gebäuden plädiert: „Denn wenn schon Kinder in Kindergärten und Schulen täglich an Energieausweisen vorbeigehen, werden sie, wenn sie einmal erwachsen sind, diesem Dokument wesentlich mehr Bedeutung zurechnen, als es noch ihre Eltern getan haben.“

*) Die Veranstaltung war aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl bald ausgebucht, weshalb am 4. Juli um 17.30 Uhr aufgrund großer Nachfrage eine weitere zu diesem Thema angeboten wird.

DI Winfried Schuh,  Architekt, Energieberater und Bauphysiker www.hausverstand.com

OpenLab; Diskussion zum Thema Chanche Energieausweis. Mittig DI Winfried Schuh
OpenLab; Diskussion zum Thema Chanche Energieausweis. Mittig DI Winfried Schuh

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