Unsere Geldbörsen, unsere Wirtschaft und unsere Umwelt.
Energiefachleute der Energie- und Umweltagentur NÖ geben einen Ausblick auf die kommende Heizsaison: Im Vergleich zum Vorjahr sind die Energiekosten bei allen Energieträgern – außer bei Scheitholz – stark gesunken. Wieder gibt es allerdings große Unterschiede bei der Höhe der Kosten: Wärmepumpen und Holzheizungen sind deutlich günstiger, Heizen mit Erdgas oder Heizöl kommt am teuersten.
Noch immer fährt man in punkto Energiekosten mit erneuerbaren Energieträgern am günstigsten: Am besten schneidet die Erdwärmepumpe mit einem Energiepreisunterscheid von über 900 Euro verglichen mit Heizöl ab. Betrachtet wurde dabei ein 25 Jahre altes durchschnittliches Einfamilienhaus. [1]
Energie-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf: „Trotz dem Preisverfall der letzten Monate ist Heizöl noch immer der teuerste Energieträger. Ich halte es für gefährlich, wenn die Mineralölindustrie mit großen Werbekampagnen vor dem Winter die Konsumenten in die Kostenfalle lockt. Wir setzen auf Ökowärme aus der Region! Mit Erneuerbarer Energie gewinnen alle: Unsere Geldbörsen, unsere Wirtschaft und unsere Umwelt.“
[1] 23.400 kWh pro Jahr Heizwärmebedarf, ca. 5 Jahre alter Heizkessel (Wärmepumpe) in Kombination mit vorlaufoptimierter Radiatorheizung, optimale Heizungsregelung und gut gedämmte kurze Heizungsrohre (15cm Pufferwärmedämmung), Jahresnutzungsgrade bei Holzvergaserkessel mit Puffer und Hackgutheizung: 80%; Pelletkessel: 83%; Ölbrennwertkessel: 90%; Erdgasbrennwerttherme 95%; Jahresarbeitszahl Erdwärmepumpe: 3,5; Brennstoffpreise Stand September 2015 (Quellen: ProPellets, Österreichischer Biomasseverband, IWO, EVN, e-Control).
- Heizöl und Erdgas mit Abstand am teuersten
Die fossilen Energieträger haben beim direkten Brennstoffkostenvergleich keine Chance: Trotz niedrigerem Preis als im Vorjahr, ist Heizen mit Öl und Gas heuer noch immer um rund 500 Euro teurer als mit Scheitholz.
- Energiekosten können mehr als halbiert werden
Von hohen Energiepreisen besonders betroffen sind unsanierte Altbauten. Gerade hier ist aber auch das Sparpotenzial am größten, wie Dr. Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur NÖ betont: „Durch eine thermische Sanierung kann man den Energieverbrauch von Altbauten oft mehr als halbieren – das steigert durch die wärmeren Oberflächen den Wohnkomfort und lohnt sich langfristig auch finanziell“.
- Heizung: modernisieren lohnt sich
Bei einem 15 Jahre alten Heizsystem ist ein Tausch eine Überlegung wert, denn in den letzten Jahren hat sich bei der Kesseltechnologie viel getan: Moderne Heizkessel arbeiten sauberer, sparsamer und komfortabler. Allerdings sollte die Entscheidung für ein neues Heizsystem gut durchdacht sein, denn der Energiepreis ist nur einer von vielen Faktoren: So muss – je nach Energiequelle – auch ein geeigneter Lagerraum oder eine Anschlussmöglichkeit ans Gas- bzw. Fernwärmenetz vorhanden sein. Die Anschaffungs- und Installationskosten können hier sehr stark variieren. Der HeizungsCheck bietet eine Entscheidungshilfe. Um lediglich 30 Euro erhalten Haushalte eine Energieberatung und genaue Analyse der Heizanlage durch Profis. Termine werden über die Energieberatungshotline der Energie- und Umweltagentur NÖ, 02742 221 44, vergeben. Der HeizungsCheck ist ein Gemeinschaftsprojekt der Energie-und Umweltagentur NÖ, der Initiative klimaaktiv erneuerbare Wärme und des Landes NÖ.
- Förderaktion für Holzheizungen läuft noch
Der Klima- und Energiefonds des Bundes unterstützt den Einsatz von klimaschonenden und umweltfreundlichen Heizungsanlagen und fördert die Errichtung von Pellet- und Hackgutzentralheizungsgeräten sowie Pelletkaminöfen in privaten Haushalten. Für eine Förderung eingereicht werden kann noch bis 30. November 2015 nach einer einmaligen Registrierung auf www.holzheizungen.klimafonds.gv.at.
Weitere Informationen erhalten Interessierte bei der Energie- und Umweltagentur NÖ unter der Telefonnummer 02742 219 19 und auf www.enu.at