Eine Dame hat mich nun schon einige Male per Mail angeschrieben, verzweifelt, weil seit längerer Zeit im Keller ihres erst kürzlich errichteten Reihenhauses, Wasser einläuft. Ich habe eine Leckortung empfohlen, dabei wird zu 99,99% die Ursache gefunden. Weiters habe ich empfohlen die dafür nötigen Sachverständigen-Kosten dem Bauträger mitzuteilen, so daß er direkt beauftragen möge. Muss der Bauträger doch froh sein wenn -nach dem 2. ergebnislosen Versuch- jemand schnell die Ursache findet. Warum soll da der Geschädigte noch für die Suche bezahlen?? (Bilder unten)
KOHLBACHER ÜBERNIMMT DIE KOSTEN DER LECKORTUNG NICHT
Aber der Verantwortliche der Firma Kohlbacher weigert sich. Es werden keine SV-Kosten übernommen, sie suchen selbst weiter und sagen damit der Dame einen neuen Termin zu. Bei diesem wird im Sockelbereich eine Leiste auf die Fassade genietet und mit Silikon verschmiert. (NEUBAU!) Aber auch das nützt nichts, also beauftragt die geplagte Reihenhausbewohnerin die Leckortung, bereit zu bezahlen, Hauptsache der Keller bleibt trocken. Heute erhalte ich den Anruf, es regnet, und Leute der Firma Kohlbacher suchen wir nach der Ursache. Der Dame reicht es, bittet mich sofort zu kommen. Ich verschiebe einen Termin und bin 1 Std. später da. Dankenswerter Weise warten die Kohlbacher-Leute auf mich, stellen mir eine Leiter auf und ich kann auch das Dach begutachten.
UNDICHTES WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEM – BLITZSCHUTZTÜRE
Aber die Leckortung ist schnell zu Ende, es fällt mir sofort auf dass ein Blitzschutztürchen Ursache sein kann. Ich prüfe im Erdgeschoß mittels Hohlraumsonde den Schadensbereich, das Wasser kommt von oberhalb Geländeroberkante! Genau da sitzt ein Blitzschutztürchen, nicht geeignet für den Schutz der Wärmedämmverbundsystem-Fassade von Hinternässung. (Ich habe darüber schon öfter berichtet) Somit öffne ich das Türchen, dahinter alles nass, und der Fangdraht vom Blitzschutz leutet das Wasser in das Gebäude zur Bodenplatte, in den Keller. Ungläubige Blicke, aber auch nicht. Das linke, weit vom Schadensbereich entfernte Türchen wurde bereits verklebt, warum dann nicht das rechte, direkt im Schadensbereich liegende???
WEITERE BAUFEHLER AN DER KOHLBACHER-REIHENHAUSANLAGE
Aber kein Problem, Fehler passieren, jetzt kommt es nur darauf an wie der Bauträger mit der Reklamation umgeht. Doch dieser weigert sich meine Kosten zu übernehmen, verweist darauf dass sie ohnehin das -linke, entfernte- Türchen provisorisch abgeklebt haben. Was der Bauträger noch nicht weiß, ich habe bei der Begehung auch zahlreiche weitere „bautechnische Fehler“ festgestellt. An der Fassade, am Dach und im Keller. Hier habe ich der geplagten Reihenhauseigentümerin wiederum empfohlen die Kosten für eine Mängelliste nicht alleine zu übernehmen. Es sind alle Eigentümer dieser Reihenhausanlage betroffen, da sollte man sich zusammenschließen, die Mängelliste beauftragen, dem Bauträger Kohlbacher übermitteln und zur Behebung auffordern.
BEI BAUMÄNGELN SOLLTEN ALLE EIGENTÜMER GESCHLOSSEN ZUSAMMENSTEHEN!
Doch das ist oft schwierig, man kennt die Nachbarn noch nicht so gut, die möchten keinen Ärger. Aber fast immer stehen die SV-Kosten in keiner Relation zu den Schäden welche aufgrund „Baumängel“ am Gebäude entstehen können. Und man sollte tunlichst INNERHALB DER GEWÄHRLEISTUNGSZEIT auf Baufehler prüfen lassen. Wer zu lange wartet riskiert oftmals Mängel-Folgeschäden, im Besonderen bei Holzhäusern sind auch kleine Leckagen nicht zu tolerieren! Bis sich diese bemerkbar machen gibt es nicht selten die Baufirma, den Bauträger nicht mehr. Im Falle Kohlbacher sollte man guter Dinge sein, ein renommierter Betrieb mit -laut Eigenangaben- 300 Mitarbeitern. Aber auch das habe ich schon öfter gehört…
Günther Nussbaum-Sekora
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