Die Wohnbaugesellschaft fordert die Rückzahlung von überhöhten Errichtungs- und Betriebskosten
Die Wohnbaugesellschaft Buwog hat eine Schadensersatzklage gegen ein Kartell der vier marktbeherrschenden Aufzugsunternehmen eingebracht. Das Kartell, bestehend aus Thyssen, Schindler, Otis und Kone, wurde bereits 2007 rechtskräftig zur Zahlung einer Strafe in Höhe von europaweit insgesamt 992 Mio. Euro verurteilt.
Neben der Klagsführung im Hinblick auf den ihr selbst erwachsenen Schaden hat die Buwog auch die Federführung für die Klagen anderer geschädigter Unternehmen des Immofinanz-Konzerns übernommen. Der Gesamtbetrag aller Schadensersatzforderungen seitens der Unternehmen des Immofinanz-Konzerns erreicht rund sechs Mio. Euro.
Massiv geschädigt
„Wir sind entschlossen, unsere Ansprüche mit aller Konsequenz durchzusetzen“, unterstreicht Buwog-Geschäftsführer Daniel Riedl. „Die Immofinanz und damit alle ihre Aktionäre wurden durch überhöhte Preise für die Errichtung von Liften und Rolltreppen massiv geschädigt.“? Auch die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) hat wie angekündigt Klage gegen das Aufzugskartell eingebracht. Die Schadenersatzforderung beläuft sich auf mindestens 21,6 Mio. Euro. Der entstandene Mindestschaden errechne sich „aus finanziellem Mehraufwand bei Neuerrichtung von Förderanlagen und überhöhten Preisen im Zuge laufender Wartung“, teilte die BIG mit. Nachdem gestern die Stadt Wien und die Stadt Salzburg Schadenersatzforderungen beim Handelsgericht Wien eingebracht hatten, sind heute neben der Buwog und der BIG auch die ÖBB und die s Immo vor Gericht gezogen. Die Stadt Linz und die GWG werden morgen entsprechende Klagen einbringen, das Land Salzburg folgt wahrscheinlich diesen Monat. Die Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG prüft noch. Insgesamt fordern die Kläger mehr als 100 Mio. Euro.? Die Klage sei daher auch im Interesse der BIG-Kunden. Hauptkunden, also Mieter, der BIG sind das Unterrichtsministerium, 21 Universitäten sowie die Ministerien für Justiz, Finanz und Inneres. Rechtsvertreter der BIG ist die Finanzprokuratur. (red)
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