GEPRÜFTE BAUSTELLEN IM JAHR
     

Wichtige Hilfe für das Handwerk! Die überarbeitete DIN 18055 ist in fast jeder Ausschreibung ein Bestandteil. Die Norm verfolgt – unter Berücksichtigung der Produktnorm – ein völlig neues normatives Konzept. Die Norm verfolgt – unter Berücksichtigung der Produktnorm – ein völlig neues normatives Konzept. Soweit mir bekannt ist, beschreiten Verbände anderer Produktgruppen erst jetzt diesen Weg. Wir waren schon früh innovativ. Andere Nationen haben das Anforderungskonzept im Bereich Fenster zwar auch schon angewendet, dies aber anders umgesetzt. Österreich z. B. hat eine mehr schwellenwertorientierte Norm geschrieben, also Mindestklassen für bestimmte Eigenschaften formuliert. Es wäre ein Leichtes gewesen, z. B. für die Durchbiegung l/200 zu fordern. Wir aber haben die bestehenden Anforderungen differenziert gesehen und ein genaueres Abbild der existierenden Regelungen formuliert. Wir sind Ausführer und haben aber häufig mit planerischen Elementen in der Umsetzung zu tun. Und uns ist auch politisch wichtig, dass normative Regelungen der Produktnormen in nationalen Normen ihre Entsprechung finden. Deswegen haben wir dieses Schlüssel-Schlosskonzept der beiden Normen verfolgt. Der Entwurf zur DIN 18055 ist eine Ergänzung der Produktnorm DIN 14351–1 und schafft die Klarheit, die wir in Deutschland für die Verwendung von Fenstern brauchen. Mehr Klarheit im Umgang mit den Anforderungsklassen der Produktnorm ist notwendig! Warum die DIN 18055 für das Handwerk so wichtig ist wird im kompletten Artikel eingehender erläutert. Neue DIN 18055_ Verwendungsregeln für Fenster und Außentüren Alexander Dupp – Sachverständiger und Vorsitzender des Bundesfachbeirats Fenster und Fassade im Bundesverband Tischler Schreiner Deutschland Bildquelle: www.velux.at; Niedrigenergiefenster Quelle; Artikel ist auch in der BM 10/2011 veröffentlicht.

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Planungshinweise zur Plelletsheizung! LAGERRAUM: Die Lage des Holzpelletlagers und des Heizraumes Die Pellets werden mittels Tankwagen angeliefert und in den Lagerraum eingeblasen. Diese Tankwagen verfügen über einen Pumpschlauch mit max. 30 m Länge. Der Pelletslagerraum (bzw. die Befüllkupplungen) soll daher max. 30 m von der Hauszufahrt entfernt sein. Wenn möglich, sollte der Pelletslagerraum an eine Außenmauer angrenzen, da die Befüllstutzen von außen zugänglich sein sollen. Bei innenliegendem Lagerraum müssen die Einblas- und Abluftrohre bis an die Außenmauer geführt werden. (Achtung – Bestimmungen des Brandschutzes beachten!). Der Heizraum sollte ebenfalls an eine Außenmauer angrenzen, weil dadurch eine direkte Be- und Entlüftung des Heizraumes möglich ist. Bei innenliegendem Heizraum muss ein Lüftungsrohr (mind. 200 cm²) bis an die Außenmauer geführt werden. HINWEIS: Grundsätzlich müssen Lagerräume „trocken“ sein. Nässe führt dazu, dass die Pellets aufquellen und zerstört werden. Bei feuchten Räumen ist ein Gewebetank zu verwenden. Lagerraum; Bildquelle: ÖkoFEN Forschungs- und EntwicklungsgesmbH Lagerraum; Bildquelle: ÖkoFEN Forschungs- und EntwicklungsgesmbH Elektroinstallation: Im Pelletslagerraum dürfen sich keine Lichtschalter, Steckdosen, Lichtlampen oder Verteilerdosen u. dgl. befinden. Heizungsanschluss: Die Anlage ist steckerfertig vorverdrahtet. Im Heizraum ist lediglich eine Lichtstrom-Steckdose (230 Volt) notwendig. Not-Aus-Schalter: Außerhalb des Heizraumes – im Bereich der Heizraumtür – muss ein „Not-Aus-Schalter“ angebracht werden. Die Größe des Holzpellets-Lagerraumes: Grundsätzlich sollte der Pelletslagerraum länglich rechteckig sein, wobei die Raumbreite – wenn möglich – 2,0 m nicht übersteigen soll: z. B.: 2 m x 3 m  oder 1,8 m x 3,2 m etc. Je schmäler der Raum ist, desto weniger „Leerraum“ bleibt. Die Größe des benötigten Lagerraumes hängt von der Gebäudeheizlast ab. Berücksichtigt man das nicht nutzbare Raumvolumen, so ergibt sich folgende Faustregel: pro 1 kW Heizlast = 0,9 m³ Lagerraum (inkl. Leerraum) Lagerraum; Bildquelle: ÖkoFEN Forschungs- und EntwicklungsgesmbH Wie statte ich meinen Heiz- und Lagerraum aus?  Umfassungswände: Die Umfassungswände und die Geschossdecke des Pelletslagerraumes und des Heizraumes müssen der Brandwiderstandsklasse F 90 entsprechen. Die Umschließungswände müssen den statischen Anforderungen der Gewichtsbelastung durch die Holzpellets standhalten (Schüttgewicht ca. 650 kg/m³). Die Lagerraumwände sowie deren Verankerung im umgebenden Mauerwerk müssen sach- und fachgerecht entsprechend den Regeln der Technik ausgebildet sein. Decken und Wände sind so zu gestalten, dass es nicht durch Abrieb oder Ablösungen zu einer Verunreinigung der Holzpellets kommt. Heiz und Lagerraum; Bildquelle: ÖkoFEN Forschungs- und EntwicklungsgesmbH Türen: Wie auch bei allen anderen Heizsystemen ist die Heizraumtür…

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Zurückbehalt des Werklohns –  die Umstände sind wesentlich! Der einfachste Weg, einen Professionisten zur Herstellung eines ordentlichen Gewerks zu veranlassen, ist die Zurückbehaltung des Werklohns oder von Teilen des Werklohns. Dabei war die Gerichtspraxis bislang sehr großzügig. So wurde die Zurückbehaltung bis zur Grenze der Schikane zugelassen. Eine solche wurde erst bei einem eklatanten Missverhältnis zwischen den Mängelbehebungskosten einerseits und der Höhe des einbehaltenen Werklohns angenommen.  Ein Behebungsaufwand von wenigen Prozentsätzen reichte bereits aus, um der Werklohnforderung erfolgreich den Einwand mangelnder Fälligkeit entgegen zu setzen. Zudem wurde darauf abgestellt, ob eine rasche Behebung erforderlich war und ob der Mangel geeignet war, den Gebrauch entscheidend zu beeinträchtigen (6 Ob 80/05s). In einem aktuellen Erkenntnis hat der Oberste Gerichtshof seine Rechtsansicht zur Zurückbehaltung des Werklohns präzisiert. So betont er in der Entscheidung 5 Ob 108/11k, dass ein derartiges Leistungsverweigerungsrecht dann nicht mehr besteht, wenn ein Missverhältnis zwischen dem Interesse an der Leistungsverweigerung und dem Interesse des Auftragnehmers an der Zahlung des mängelfreien Teils des Werkes besteht, wobei auf die Wichtigkeit der Behebung des Mangels abzustellen sei. Dabei sei nicht allein die Höhe der Behebungskosten entscheidend. Der Einwand der nicht gehörigen Erfüllung bzw. der mangelnden Fälligkeit des Werklohns wird jedoch nicht zugelassen, wenn der Auftraggeber eine Verbesserung nicht begehrt oder eine solche ablehnt. So kommt es häufig vor, dass in Mahnschreiben Passagen enthalten sind, die klar zum Ausdruck bringen, dass der Auftraggeber nach Ablauf einer Nachfrist kein Interesse mehr an einer Behebung hat oder eine Ersatzvornahme beabsichtigt. Durch diese oder ähnliche Formulierungen verliert der Auftraggeber den Einwand mangelnder Fälligkeit und ist lediglich berechtigt, den Aufwand der voraussichtlichen Mängelbehebungskosten vom aushaftenden Werklohn in Abzug zu bringen. Es ist daher wichtig, bis zuletzt auf eine ordnungsgemäße Mängelbehebung zu bestehen. Der Einwand ist u.a. auch dann unzulässig, wenn die Unbehebbarkeit des Mangels vorliegt. Diesfalls ist der Auftraggeber auf die Geltendmachung eines Preisminderungsanspruches angewiesen. Die Weiterveräußerung jener Sache, auf die sich der Mangel bezieht, führt ebenso zur Unzulässigkeit des Einwandes nicht gehöriger Erfüllung. Die Beachtung dieser Umstände ist wesentlich. Diesfalls stellt der Einwand mangelnder Fälligkeit bzw. der Einwand der nicht gehörigen Erfüllung nach wie vor das wichtigste Instrument für den Auftraggeber dar, den Auftragnehmer zur ordnungsgemäßen Herstellung zu bewegen. Dr. Berthold Garstenauer –…

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Welche Maßnahme können zur Reduktion der Kondensatbildung an der Dach-Unterseite vorgenommen werden? Eine rückseitige Kondensatbildung an Dacheindeckungen kann entstehen bei: Luftfeuchtigkeit aufgrund der Nutzung (z.B. Rinder, usw.) Fehlende Möglichkeit des Luftaustausches Temperaturdiffenz Dachinnenraum zu außen Generell hohe Luftfeuchtigkeit durch Wetterumschwünge, anbahnender Regen, usw.. Eher selten: Luftfeuchtigkeit durch Baufeuchte im Neubauzustand, bzw. auch durch aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk Speziell in der Übergangszeit und im Winter ist die Unterseite der Dacheindeckung kälter als der Dachbodenraum. Steigt nun etwas wärmere Luft nach oben, kühlt sie an der Unterseite der Eindeckung ab. Diese Abkühlung bewirkt, dass die Luft die enthaltene Luftfeuchtigkeit nicht mehr binden kann und es kommt zur Kondensation (Tropfenbildung) an der Eindeckung und ggf. an der Holzkonstruktion. Einseitige Kondensatbildung Auch kann es passieren, dass eine Kondensatbildung nur einseitig auftritt. Beschattete Dachflächen werden generell weniger durch Sonneneinstrahlung erwärmt, dadurch sind diese Dachflächen kälter und somit eher für Kondensatbildung anfälliger. Beispiel: Möglichkeit der Wasseraufnahme (Bindung) von Luft: Dachbodenraum Volumen 500m³ 500m³ Luft   bei 11°C ca. 5 Liter  Wasser 500m³ Luft   bei   0°C ca. 2,5 Liter  Wasser Durch die Abkühlung an der kälteren Dachhaut (z.B. bei daraufliegender Schneedecke) kann die Luft die Luftfeuchtigkeit nicht mehr binden und die 2,5 Liter „Restfeuchtigkeit“ machen sich als Tropfen bemerkbar. Vergleiche: kalte Bierflasche aus dem Kühlschrank- kurz darauf „schwitzt“ die Flasche. Empfehlungen Die Nutzung (Entstehung von Luftfeuchtigkeit) und die Art des Bauvorhabens muss betrachtet werden (vgl. Stall mit 50 Rindern – Einstellhalle für Maschinen) Auf die Möglichkeit des Luftaustausches muss geachtet werden, d.h.: Zuluftöffnungen im Traufenbereich  Abluftöffnungen im First- bzw. Gratbereich Querdurchlüftungen (falls möglich)   Entlüftungen von Stallräumen immer über Dach ziehen Durch Luftaustausch wird feuchte Luft erneuert und somit Kondensatbildung verhindert. Konstruktionen mit Koppelpfetten behindern die Luftströmung an der Unterseite der Eindeckung. Darunterliegende beheizte Geschoße/Bereiche müssen unbedingt ausreichend wärmegedämmt sein. Somit wird verhindert, dass warme Luft nach oben steigt (ebenso Vermeidung von Heizverlust). Bei der Nutzung der Gebäude sollte beachtet werden: Falls empfindliche Güter (z. B. Getreide) gelagert werden, ist eine Unterspannung bzw. Unterdach zur Vermeidung von Kondensat absolut zu empfehlen. Allgemeine Grundlagen der Bauphysik bzw. Hinterlüftungsquerschnitte müssen durch den Planer berücksichtigt werden. Ansonsten können Probleme (Kondensat, wärmetechnisch, bauphsikalisch) auftreten! Bei ungünstigen klimatischen Verhältnissen kann fallweise Kondensat bei allen Dacheindeckung trotz Hinter- oder Durchlüftung auftreten! Vorteile Wellplatte im landwirtschaftlichen Hallenbau: Die Rückseite der Wellplatten kann bis zu einem bestimmten Maße Feuchtigkeit aufnehmen, diese puffern und später dann wieder abgeben. Im Vergleich zu Blechelementen wird die Entstehung von Kondensat an der Unterseite…

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Als Autor dieses Beitrages habe ich seit rund 10Jahren Erfahrungen mit ebay. Oft freute man sich über ein Schnäppchen welches schlussendlich viel zu oft im Mist landete, wer Qualität zur Handelsware sucht kauft eher anderswo. Bei My-Hammer und Co. verhält es sich ähnlich, nur hängen da große Summen und Schicksale dran… Fallbeispiele!

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Biologische Schädlinge wie Käfer, Nagetiere, Schimmelpilze! Termiten, Hausbock, Schwamm und möglicherweise Ameisen können menschliche Bauwerke zum Einsturz bringen, hierzulande die größte Sorge. In anderen Ländern hängt ein Lot im Eingang. Wenn das Haus sich schiefstellt (regelmäßig), wird neu gebaut. Ohne die holzabbauenden Spezialisten wären wir längst unter einer kilometerdicken Schicht Altholz versunken. Diese Tiere sind in der Natur unentbehrlich. Neben der Einsturzgefahr können Tiere und Pflanzen vielfältige indirekte Schäden anrichten, die sich mit der Zeit exponentiell verstärken. Bestimmte Nagetierarten, Ameisen, Käfer, Schaben etc. sind speziell an den Menschen angepasst. Sobald der Mensch eine Gewohnheit ändert, verändert „seine Fauna“ sich ebenfalls. Beispielsweise mit der Zentralheizung kamen neue Motten- und Floharten zur Vermehrung. Diese speziellen Lebensformen legen sich in den von Menschen beanspruchten Lebensräumen ihre eigene Infrastruktur an wie die Menschen in einer Stadt. Wer sich nicht rechtzeitig zur Wehr setzt, ist bald nur noch lästiger Gast in den eigenen vier Wänden. Der Anfang geschieht i.d.R. äußerst unauffällig – genau da, wo wir nicht sind. Im menschlichen Lebensraum gibt es eine Sukzession, denn er ist den ökologischen Grundgesetzen ebenso unterworfen wie Wald, Meer, Fluß. Die Besiedlung ist meist nur eine Frage der Zeit. Nager, Mücken, Tauben, Fliegen fallen immer wieder durch die Übertragung von Krankheiten unangenehm auf, vermehrt in Krisen und Notzeiten. Zunehmend werden Schaben, Tauben, Zecken, Milben, Schimmel mit Allergien, Asthma und Sensibilisierung in Zusammenhang gebracht. Einige Schimmelpilze bilden unter bestimmten Bedingungen die bislang weitgehend unverstanden sind, Toxine. Vergiftungen sind auch bei unsachgemäßer Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln eher die Regel als die Ausnahme. Neben der akuten Vergiftung gibt es auch tückische andere Formen, die nur langsam krank machen. An den Holzschutzmittelprozesse wird hier erinnert. Dergleichen kann sich jederzeit wiederholen. Besonders in Lebensmittelbetrieben kann mangelhafte Bauausführung und/oder Hygiene bis zu Betriebsschließung führen. Mietminderung wegen Schimmel und die entsprechenden Schuldfragen münden regelmäßig in drastische Kostenexplosionen, besonders wenn Sanierung und Entsorgung hinzukommen. Nicht zuletzt macht die Angst selbst krank, in die Sensibilisierte sich leicht hineinsteigern, die Schimmel, Ungeziefer, Schadstoffe einmal wahrgenommen haben. Und diese Angst ist ansteckend. Die Voraussetzungen für die Besiedlung durch die Mitbewohner der menschlichen Lebensräume werden teilweise bereits beim Bau ungewollt eingeplant (z.B. Balkons für die Tauben). Unkenntnis der vorhandenen Verhältnisse in Verbindung mit kreativer Entfaltung schaffen weitere Möglichkeiten. Dazu kommt der Heimwerker beim Umbau auf eigene Faust. Wo diese Faktoren zusammenwirken, wird die Situation sehr…

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Dipl.-Biol. Dr. Eva Scholl Sachverständige (Entomologist) für Ungeziefer und Schädlinge – Nürnberg / Deutschland 1972-1980 – Studium, Uni Bonn: Biologie, Soziologie & Erziehungs-Wissenschaften, Italienisch, Philosophie 1976-1980 – Stud. Hilfskraft, Universität Bonn: Landwirtschaftl. Zoologie & Bienenkunde, Endokrinologie & Stoffwechselphysiologie; Zoologie & vergleichende Anatomie; Autorin Juni 1980 – Diplom Biologie, Universität Bonn, Thema der Diplomarbeit : „Die Collembolenbesiedlung von Rekultivierungsflächen der Ville“ 1980-1982  – Wiss. Mitarbeiterin, Inst. f. pharmazeutische Biologie, Universität Bonn 1986 –  freiberufliche Gutachten, schädlingskundliche Beratungen, Stellungnahmen 1983-1993 –  Medical Entomologist, 10th Medical Laboratory, Präventive Medicine Department, Landstuhl Regional Medical Center, US Army Europe 1993-1995 – F+E-Vorhaben, Umweltbundesamt, Berlin : „Erarbeitung von Richtlinien für die integrierte Schädlingsbekämpfung im nicht-agrarischen Bereich“ 1996-1997  – Klimaschutz / Öffentlichkeitsarbeit, Stadtverwaltung Kaiserslautern 2002-2004 – Wiss. Mitarbeiterin, FB Genetik, TU Kaiserslautern Meine berufliche reale Welt dreht sich um SchädlingsBiologie. Wer die Lebensgewohnheiten „seiner“ Schädlinge kennt, kann sie nachhaltig abwehren. Ich gebe meine 25-jährige Berufserfahrung gerne weiter – zur Schädlingsabwehr, in Form von Gutachten und Publikationen, beratend und lehrend. Tätigkeitsbereiche: Bekämpfung und Abwehr von Ungeziefer und Schädlingen, Schädlings-Behandlung bei chronischem Befall, Befalls-Vorsorge und langfristige Schadens-Verhütung, Hilfe zur Selbsthilfe; Umwelthygiene, Stadtökologie, Lebensmittelhygiene, Vektorökologie und -Epidemiologie, Arbeits- und Gesundheits-Schutz, arbeitsmedizinische Vorsorge; Aktivitäten: Verfahrensoptimierung: Risiko-Begrenzung, Effizienz-Steigerung, Kosten-Optimierung, Qualitäts-Management; Kommunen, Handwerksbetriebe K&M-Unternehmen, Kirchen, öffentliche Einrichtungen, Verbände, Betriebe, Behörden, Ausbildungs-Einrichtungen, Forschung, Privatpersonen Unternehmen: SBS SchädlingsBiologie Scholl + Partner Eva SCHOLL, Dipl.-Biol. / Entomologist Neunkirchener Str. 116 D-90469 Nürnberg Tel: 0049(0) 911 – 433 13 74 Homepage: www.evascholl.de; www.evascholl.de  …

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Fehlstellen in der Luftdichtheitsschicht haben eine noch höhere Bedeutung! Problem/Sachverhalt: Einem Bauherrn kommt die Ausführung seines Zwei-Familienwohnhauses in leichtbauweise (dies sind vorgefertigte, geschosshohe Wandelemente in Holzrahmenbauweise mit Dämmung beidseiteiger Bekleidung und Kunststoffbeschichtung außen, ohne Hinterlüftung und mit Holzbalkendecken) spanisch vor. Nach Vorgabe der Lieferfirma sollte die notwendige Luftdichtheit des Niedrigenergiehauses durch die von ihm zu erbringende raumseitige Bekleidung aus Gipskartonplatten gewährleistet werden, die Teil einer zweilagigen Bekleidung mit dazwischenliegender PE-Folie (Dampfbremse) ist. Sämtliche Fugen und Anschlüsse werden elastoplastisch (populär-sprachlich dauerelastisch) ausgeführt. Vereinbart ist laut Bauvertrag als Dichtheit der Gebäudehülle eine Luftwechselrate von 1,5 /h bei 50 Pa Druckunterschied (mit Lüftungsanlage) Ergebnisse des Ortstermins Die Bekleidung innen war bereits zum größten Teil aufgebracht, der Estrich war verlegt. Funktionsfähige Anschlüsse der PE-Folien an andere Bauteile, wie Decken, Mittelpfetten, Fenster, Rohrdurchdringungen usw., fehlten gänzlich oder waren unvollständig. Stöße waren nicht verklebt, Überlappungen  besonders in den Ecken waren nicht vorhanden. Die senkrechten offenen Fugen der Gipskartonplatten liefen in den Estrichaufbau hinein, ihre geschnittenen Kanten endeten stumpf vor anderen Bauteilen, die Fugenbreite ging teilweise gegen null. Die Herstellerfirma beharrte darauf, sie schulde nur eine Luftwechselrate von 1,5 /h und damit basta. Außerdem sei man ja güteüberwacht. Bautechnische Beurteilung Die Ausführung der Luftdichtheitschicht auf Ebene der gesamten Innenbekleidung mit Hilfe elastoplastischer Massen ist einfach falsch. Möglicherweise werden jetzt einige Kollegen grollen, die eine andere Meinung vertreten. Nur, wenn es um das Risiko möglicher Langzeitschäden zu Lasten des Bestellers geht, gibt es meiner Meinung nach keine Diskussion. Gerade bei hochwärmedämmenden Konstruktionen kommt möglichen Fehlstellen in der Luftdichtheitsschicht eine noch höhere Bedeutung und damit Auswirkung zu. Diese System verzeiht keine Fehlstellen in der raumseitigen Luftsperre, weshalb ich diese Art der Ausführung als wenig fehlertolerant bezeichne. Wenn Sie einmal gesehen haben, wie sich selbst ein geübter Handwerker mit (noch) Lust für seine Tätigkeit im Zwickel Schrägdach/Innen/Außenwand abmüht, die Luftsperre funktionsfähig herzustellen, werden Sie erkennen, dass Fehlstellen gar nicht zu vermeiden sind. Und die (Spät-) Folgen können durch das wenig fehlertolerante System nicht aufgefangen werden. Einfach ausgedrückt: Dieses System setzt eine fehlerfreie und dauerhaft funktionsfähige Luftsperre voraus. Dies ist auch der rechtliche Rahmen, in den die Beurteilung durch den Sachverständigen – und zwar immer –  eingebunden ist. Holz und Gipskarton sind zwar in der Fläche dicht – richtig. Doch entstehen zwangsläufig Fugen, Stöße und Durchdringungen. Vor dem Hintergrund dauerhaft funktionsfähig bestehen gerade die elastoplastischen Massen schon alleine vom Material her nicht. Diese verliert die dauerelastischen Fähigkeiten bereits mittelfristig.

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