GEPRÜFTE BAUSTELLEN IM JAHR
     

Die österreichische Bauproduktion sank im Jahr 2014 um -1,4% geg. VJ. Verantwortlich dafür war aber einzig ein substanzieller Rückgang am Sanierungsmarkt. Der Neubau wuchs indessen robust, ergibt eine aktuelle Studie von KREUTZER FISCHER & PARTNER Consulting. [23.02.2015 | Wien] Das Jahr 2014 schlug der österreichischen Bauwirtschaft eine Delle. Die Bauproduktion sank im vergangenen Jahr um -1,4% geg. VJ auf 37,5 Milliarden Euro. Der Rückgang kam allerdings alleine aus dem Hochbau, denn die Erlöse im Tiefbau stiegen kräftig um +4,3% geg. VJ auf knapp 10 Milliarden Euro. Insgesamt sanken die Umsätze aus Bauleistungen im Hochbau um -3,1% geg. VJ auf 27,5 Milliarden. Doch entgegen dem dominierenden Deutungsmuster war es nicht der Neubau, der schwächelte. Ganz im Gegenteil, gegenüber 2013 stieg die Bauproduktion mit neuerrichteten Gebäuden robust um +2,7% geg. VJ auf 13,9 Milliarden Euro. Aus gutem Grund, stiegen doch auch die Baubeginne in beinahe allen Gebäudetypen signifikant. Den größten Zuwachs gab es im Geschoßwohnbau. Die Anzahl der neu gebauten Wohneinheiten stieg um zehn Prozent geg. VJ auf nahezu 26.700 Wohneinheiten. Im Nicht-Wohnbau lag das Plus bei 1,5% geg. VJ und selbst die Baustarts von Ein- und Zweifamilienhäusern wuchsen moderat um ein halbes Prozent geg. VJ. Der Rückgang lag daher vielmehr an einem Einbruch des Sanierungsmarktes. Gegenüber 2013 sank das Bauvolumen aus Gebäudesanierungen und -renovierungen um 8,5 Prozent. Verantwortlich dafür waren nicht zuletzt die privaten Haushalte. Zweifelsohne hing die auffallend zurückhaltende Investitionsbereitschaft der privaten Haushalte zu einem großen Teil mit der gefühlten Unsicherheit bezüglich der allgemeinen Wirtschaftslage und den daraus resultierenden persönlichen Konsequenzen zusammen, etwa mit einer drohenden Arbeitslosigkeit oder aber der Notwendigkeit, den „Notgroschen“ aufzustocken. „Sie ist aber auch eine Konsequenz der politischen Debatte, die sich seit Jahren im ökonomischen Kontext nur noch um die Sanierung des Staatshaushaltes durch „Sparen“ dreht“, so Studienautor Andreas Kreutzer. „Wobei nicht der Gegenstand der Diskussion „Sparen“ das Problem ist, sondern die zeitliche Dimension“, so Kreutzer weiter. Denn durch ein zögerliches politisches Handeln wurde der Konsolidierungsprozess unnötigerweise verlängert. Die Sparprogramme waren von Anfang an zu wenig tiefgreifend und unambitioniert. Überdies wurden die unzureichenden Beschlüsse nicht einmal konsequent umgesetzt. Somit ist man gezwungen, eine Reform der nächsten folgen zu lassen. Ein Ende der Sparpolitik ist nicht abzusehen. Zweifelsohne dauert die Sanierung der Staatsfinanzen mittlerweile viel zu lange. Und mit der Zeit hat sich in der Bevölkerung eine resignierende Stimmung breit gemacht, die sich unter anderem in einer geringen Konsumneigung und schwachen Investitionsbereitschaft ausdrückt. Das rückläufige Sanierungsvolumen lässt sich auch bereits konkret am Beispiel einiger Baustoffe festmachen. Laut der Markt- und Wettbewerbsstudie…

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